Jannik Sinner in Turin: Große Liebe, keine Zweifel
Jannik Sinner ist das Zugpferd der ATP Finals - und will den Heim-Fans in Turin unbedingt den Titel schenken.
von SID
zuletzt bearbeitet:
11.11.2024, 18:51 Uhr
An Jannik Sinner ist dieser Tage in Turin kein Vorbeikommen. Der italienische Tennisstar prangt als Werbegesicht an Bushaltestellen und in Einkaufszentren, rund um die Inalpi Arena säumt sein Abbild auf unzähligen Fahnen die Straßen. Der 23-Jährige ist DAS Zugpferd der ATP Finals und will den euphorischen Heimfans unbedingt den Titel schenken - die weiterhin mögliche Dopingsperre scheint ihn dabei nicht bremsen.
Der Südtiroler hat mit insgesamt sieben Turniersiegen inklusive der Triumphe in Melbourne und New York eine überragende Saison hinter sich, in Turin gilt er als Topfavorit auf den inoffiziellen Weltmeistertitel. "Es ist klar, dass man ein bisschen mehr Druck hat", sagte Sinner angesprochen auf seinen Status als Nummer eins der Welt: "Aber ich bin sehr zufrieden, wie es läuft."
Der Auftakt beim Saisonfinale der besten acht Tennisprofis glückte Sinner mit einem lockeren 6:3, 6:4 gegen den Australier Alex de Minaur, nicht nur am Sonntag sprudelte ihm die Liebe der heimischen Fans entgegen. Auch aus Südtirol waren viele Anhänger des rot-blonden Ausnahmekönners angereist, auf der Tribüne tummelten sich angelehnt an seine Edel-Fans "Carota Boys" reihenweise Unterstützer in orangenen Outfits.
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"Heute war ein toller Abend. Ich habe in diesem Jahr nicht in Rom gespielt, also war es das erste Spiel in Italien. Die Begrüßung war sehr herzlich, sehr beeindruckend", sagte Sinner, der im Vorjahr das Endspiel der Finals gegen Novak Djokovic verloren hatte.
Dabei liegen auch schwere Monate hinter Sinner, die Doping-Thematik um seine Person hatte ihn mental belastet. Nach einem Einspruch der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) steht ihm wohl ein Prozess vor dem Sportgerichtshof CAS bevor, die WADA fordert eine Sperre. Sinner war im März zweimal positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet worden und (bisher) um eine Sperre herumgekommen. In Turin sind die Vorwürfe derzeit kaum Thema.
Und so fiebert Sinner schon auf seine Partie am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz hin - der Sieger steht bereits im Halbfinale. "Er hat sich stark weiterentwickelt, ich brauche meine beste Leistung, um zu gewinnen", sagte Sinner: "Es wird hart. Aber wir schauen, wie es läuft."