Jannik Sinner nach Six Kings Slam: "Spiele nicht fürs Geld" (und Wawrinka lacht sich schlapp)
Jannik Sinner hat vor zwei Wochen den größten Scheck im Tennis abgeräumt. Wegen des Geldes aber sei er nicht in Riad gewesen, sagte er. Das amüsierte seinen Kollegen Stan Wawrinka dann doch sehr.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
27.10.2024, 18:09 Uhr
7,5 Millionen US-Dollar für zwei Tennismatches - es ist kein schlecher Schnitt. Selbst für die ohnehin preisgeldverwöhnten Topstars der Tour.
Der Six Kings Slam, der vor zwei Wochen in Saudi-Arabien stattfand, erhitzte die Gemüter über viele Monate hinweg. Weil sich Saudi-Arabien mit dem Vorworf des Sportswashing konfrontiert sieht, dem Vorwurf, sich Missstände im eigenen Land rund um die Menschenrechtslage “sauberzukaufen”. Eben durch harmlose Sportgeschäfte wie Tennisturniere oder dem Anwerben von Fußballstars wie Cristiano Ronaldo.
Beim Six Kings Slam ging es für Jannik Sinner, Carlos Alcaraz, Novak Djokovic, Rafael Nadal, Daniil Medvedev und Holger Rune also im Rahmen eines Mini-Turniers um sechs Millionen US-Dollar (nachdem sie ohnehin ein Antrittsgeld von 1,5 Millionen US-Dollar eingeheimst hatten). Und Sinner holte sich am Ende den ganz großen Jackpot.
Wie es denn also so sei, mit sechs Millionen US-Dollar nach Hause zu kommen?
“Ich spiele nicht fürs Geld, ganz einfach”, so Sinner mit top-seriösem Gesicht im Gespräch mit Eurosport. Ein netter Preis, jaja, aber nee. “Ich habe dort teilgenommen, weil die sechs besten Spieler der Welt dabei waren und man sich mit ihnen messen konnte. Und es war ein nettes Event, ich war das erste Mal in Riad.”
Sinner philosophiert: “Bringt mich hoffentlich als Spieler voran”
Dass er gewonnen habe? “Da spielte für mich eher die Rolle, dass ich die Matches richtig angegangen bin. Und das bringt mich hoffentlich als Spieler voran in Zukunft.” Natürlich sei das Geld auch wichtig, stehe aber nicht im Vordergrund. “Ich lebe auch ohne dieses Geld ein schönes Leben.” Gesundheit, die richtigen Menschen um sich herum, seine Familie seien wichtiger. “Das Geld ist nur ein Extra.”
Sagte er also ohne zu kichern. Und zauberte damit immerhin einem Kollegen ein herzhaftes Lachen ins Gesicht - Stan Wawrinka. Der antwortete mit einem entsprechenden Smiley auf das Interview.
Sinner ist indes in den kommenden Tagen beim Masters-Turnier in Paris am Start, dort geht es um 6,9 Millionen Euro. Allerdings für alle Spieler zusammen.
Der Sieger erhält geradezu mickrige 919.075 Euro.