Jaros zittert sich in die zweite HTT Erste Bank Open Runde
Drei HTT-Saison-Grand Slam Champions, acht Spieler aus den aktuellen Top Ten, insgesamt 14 Mann aus ...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
15.10.2023, 22:18 Uhr
Drei HTT-Saison-Grand Slam Champions, acht Spieler aus den aktuellen Top Ten, insgesamt 14 Mann aus den Top 20 und nicht weniger als 33 Akteure mit einem ITN-Rating unter 3,900. Das ist zusammengefasst die unfassbare Leistungsbilanz des seit Freitag Abend laufenden 141. HTT Saisonturniers und der Grund dafür, dass man die 9. Auflage der HTT Erste Bank Open 500 im Union Tennis Center La Ville in der Szene als das “heimliche fünfte Grand Slam” bezeichnet. Und dieses topbesetzte “fünfte HTT Major” hätte am Samstag Nachmittag um ein Haar gleich den ersten seiner Topstars verloren. Ein Bericht von C.L
Vorjahresfinalist Dominik Jaros müht sich gegen stark spielende Mila Masic nach 3:47 Stunden Spielzeit in die zweite Runde
“Au weh zwick” hätte man in Bayern zum mühevoll errungenen Auftaktsieg der Nummer 5 der HTT Erste Bank Open 500 Dominik Jaros am gestrigen Samstag Nachmittag gesagt. Der 32jährige zitterte sich in Runde 1 in oftmals brenzligen 3 Stunden und 47 Minuten Spielzeit gegen Serbiens First HTT Lady Mila Masic zu einem 6:1, 6:7, 7:5 Erfolg, und kann damit vorerst weiter von einem neuerlichen Finalauftritt am 27. Oktober am Wiener Heumarkt träumen. Der Vorjahresfinalist bekleckerte sich auf dem Weg zu seinem 120. HTT Karriere-Single-Erfolg aber nicht unbedingt mit Ruhm. Dabei begann aus Sicht des HTT Wimbledon-Halbfinalisten im Geschlechter-Duell mit der ITF-erprobten Mila Masic alles nach Plan. Jaros machte sich seine Service-Vorteile zu Nutze, und übertölpelte die fehlerhaft startende Serbin mit 6:1. Im zweiten Durchgang ging es ins Tie-Break, wo sich die immer besser ins Spiel findende Wiener Landesmeisterin plötzlich einem 1:6 Rückstand und fünf abzuwehrenden Matchbällen gegenüber sah. Jaros bezeichnete dieses Phase später in einem Statement als “Blackout”, denn mit sechs unforced errors am Stück machte der Aufschlag-Riese aus fünf Matchbällen plötzlich einen Satzball für seine Gegnerin. Und den nützte Masic mit einem brillant gespielten Lob zum 7:6. Die Überraschung lag also wieder im Bereich des durchaus Möglichen.
Masic im dritten Satz mit 4:2 Führug
Denn während Masic im Entscheidungssatz über weite Strecken stark servierte und mit ihrem schnellen flachen Spiel den großgewachsenen Jaros vor massive Probleme stellte, begann der Ranglisten-Sechste bereits am Zweitrunden-Aufstieg zu zweifeln. “Mein Körper war in der vierten Stunde dieses Matches sehr müde. Heute habe ich mit einem kühlen Kopf gewonnen”, analysierte der 32jährige seinen Zittersieg. Und diesen kühlen Kopf hatte Jaros im dritten Satz wirklich bitter nötig. Denn Masic glückte das erste Break in der Entscheidung zum 3:2, zum 4:4 schaffte der als klarer Favorit in den “Geschlechter-Battle” gestartete Jaros dann das dringend benötigte Re-Break. Erst in ihrem allerletzten Aufschlagspiel bei 5:6 musste sich die heroisch kämpfende und großartig spielende Mila Masic dann geschlagen geben. Zunächst setzte sie einen Vorhand-Cross Passierball um Zentimeter ins seitliche Aus, ehe mit einer ins Netz geschlagenen Vorhand die knappe und bittere Niederlage der Serbin besiegelt war, und Vorjahresfinalist Dominik Jaros einmal ganz tief durchatmen konnte.
Hauer, Volbert und Leitgeb scheitern bereits in Runde 1
Während die Nummer 5 der HTT Erste Bank Open 500 Setzliste also gerade noch so den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte, ist das Highlight-Event für drei der sechszehn Spieler bereits nach dem ersten Spiel schon wieder vorbei. Bereits am Freitag ereilte den an Nr. 11 gesetzten Christian Hauer das Aus gegen Marcel Heeger. Nach drei intensiven Stunden musste sich der mit Finals-Ambitionen angetretene Niederösterreicher mit 6:4, 4:6, 4:6 geschlagen geben. Nicht mehr im Rennen um einen Platz am Heumarkt sind auch die Nummern 14 und 15 der HTT Erste Bank Open und damit namentlich die Herren Milan Volbert und Aleksandar Leitgeb. Deutschlands Nummer 1 Milan Volbert, der heuer schon in Baden ein 500er-Turnier für sich entscheiden konnte, stand gegen Marlon Warmuth beim 2:6, 3:6 auf verlorenem Posten, und auch Volberts Clubkollege, der HTT French Open Semifinalist Aleksandar Leitgeb zeigte sich beim 3:6, 6:7 gegen David Loibl nicht von seiner besten Seite. Souverän für die zweite Runde haben sich hingegen die Nr. 10 des Turniers Alexander Rieger (Zweisatzerfolg über Youngster Jonah Haidarian) und der Geheimfavorit aus Belarus Yan-Danil Varabyou (glatt in zwei Sätzen gegen HTT Newcomer Florian Wallner) qualifiziert.