Jim Courier: „Keine Ahnung, was Rune auf dem Court macht“
Jim Courier, ehemals Weltranglisten-Erster und viermalige Grand-Slam-Champion, ist mit Holger Rune nach dessen Halbfinale-Niederlage gegen Alexander Zverev in Paris-Bercy hart ins Gericht gegangen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
04.11.2024, 07:43 Uhr
Ältere Sportfreunde werden sich wohl daran erinnern: Jim Courier hat vor vielen Jahren bei den ATP Finals mal ein Buch mit auf den Court gebracht, in dem er während der Seitenwechsel geschmökert hatte. Weil er es konnte. Und wollte. Jüngeren Tennisfans ist Courier eher als jener Mann bekannt, der bei den Australian Open, die er zwei Mal gewinnen konnte, die On-Court-Interviews führt. Und mit Daniil Medvedev schon mal dorthin geht, von wo aus der Russe am liebsten retourniert: ganz an die hintere Plane.
Aber Jim Courier ist auch ein knallharter Analyst der Tennisszene. Und wenn ihm etwas nicht gefällt, so wie die Entwicklung von Holger Rune, dann tut er dies auch kund. Und zwar so, dass es alle Interessierten auch verstehen. Aktuellen Anlass zur Kritik gab die Niederlage von Rune gegen Alexander Zverev im Halbfinale des ATP-Masters-1000-Turniers in Paris-Bercy.
Courier: Rune hat keinen Sinn für Ordnung
„Ich für meinen Teil habe keine Ahnung, was er auf dem Court eigentlich macht“, legte Courier los. „Alles passiert instinktiv. Es ist wie eine große Jazz-Improvisation. Keine Muster, kein Rhythmus.“ Dabei, so Courier, gebe es ja auch tolle Dinge, die er von Rune sehe. Aber das seien nur kurzfristige Strohfeuer. „Das ist kein Rezept für Langzeit-Erfolg. Er hat immer noch ein sehr unreifes Spiel.“
„Wenn er mit den großen Jungs mitspielen möchte, dann muss er etwas finden, auf das er sich verlassen kann. Und nicht einfach Farbe auf eine weiße Wand werfen und dann schauen, wie es aussieht, wenn es fertig ist. Er braucht einfach einen Sinn für Ordnung. Und den hat er nicht.“