Jürgen Melzer traut Dominic Thiem Paris-Titel zu
Dominic Thiem geht als einer der Favoriten in die French Open 2019. Jürgen Melzer hat in einem Interview mit der APA diesen Status bekräftigt.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
22.05.2019, 16:05 Uhr
Melzer und Thiem haben vergangene Woche in Rom das Doppel bestritten, sind in Runde zwei an Lukasz Kubot und Marcelo Melo gescheitert. Nach gutem Start - die beiden Österreicher lagen in Satz eins mit einem Break vorne - ging an jenem Donnerstag in der ewigen Stadt doch noch alles den Bach runter. Am Vormittag hatte Thiem sein Einzel gegen Fernando Verdasco knapp im dritten Satz verloren.
Die Wege der beiden Österreicher werden sich nun sportlich trennen, rein geographisch natürlich nicht: Jürgen Melzer ist in Roland Garros an der Seite von Nicolas Mahut am Start, Dominic Thiem konzentriert sich bis auf weiteres auf das Einzel. Und auf das Turnier, bei dem er wohl die größte Chance auf einen Grand-Slam-Erfolg hat. Das sieht auch Jürgen Melzer so, wie er im Interview mit der APA betonte. Hier einige Auszüge:
Sie haben zuletzt auch mit Dominic Thiem Doppel gespielt und ihn aus seiner Box angefeuert. Ist er Ihrer Meinung nach reif für den Titel in Roland Garros?
"Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Er ist sicher einer von den Vier, die sich den Titel untereinander ausmachen werden. Für mich sind Nadal, Djokovic und Thiem die Drei, die den besten Eindruck auf Sand hinterlassen haben und dann ist da noch Federer mit einem Fragezeichen. Auch wenn Dominic jetzt einen Ausrutscher in Rom gehabt hat, könnte sich das heuer auch schon für ihn ausgehen. Trotzdem ist für mich Nadal der Top-Favorit."
Thiem hat sich von Langzeit-Trainer Günter Bresnik getrennt. Glauben Sie, dass das ein wichtiger Schritt für ihn war?
"Ich glaube, dass es für seine Persönlichkeit nicht schlecht war und er immer mehr auf seinen eigenen Füßen steht. Man wird sehen wie sich das in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren entwickelt. Ich glaube, dass es für ihn notwendig war."
Woran muss Thiem am meisten arbeiten, um auch die Top 3 zu knacken?
"Er kann auf allen Belägen gewinnen. Ich glaube, dass man ihm ein bisschen Zeit geben muss. Jetzt kommt ein neuer Trainer, der hat neue Ideen und der erkennt, glaube ich ganz gut, was ihm noch fehlt. Das braucht Zeit - er hat Muster, die sind eingefahren über Jahre, die überhaupt nicht schlecht sind. Wir reden über eine Nummer 4 der Welt, aber es gibt einige Sachen, die er verbessern kann, die ihn zu einem deutlich besseren Tennisspieler machen würden. Wenn er heuer nicht Paris gewinnt, gewinnt er es nächstes oder übernächstes Jahr."
Das gesamte Interbiew mit Jürgen Melzer gibt es hier.