Kehrt Tomic 2024 zu den Australian Open zurück?
Mit konstanten Ergebnissen auf der ATP-Challenger-Tour hat sich der exzentrische Australier Bernard Tomic in der Weltrangliste wieder in die Reichweite der Qualifikations-Wettbewerbe bei den Grand-Slam-Turnieren gespielt. Ob der 31-jährige beim ersten Major der neuen Saison im Melbourne Park auflaufen wird, ist dennoch ungewiss.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
10.08.2024, 11:32 Uhr
Der vorläufige sportliche Tiefpunkt für Bernard Tomic war letztes Jahr im Sommer erreicht. In der Weltrangliste vom 29.08.2022 war der 31-jährige auf Position 825 gelistet. Letztmals wurde er 2008 in diesen Regionen geführt, als er seinen Aufstieg bis auf Platz 17 als Karrierehoch im Jahr 2016 startete. Da der gebürtige Stuttgarter überwiegend abseits des Courts für Schlagzeilen sorgte, sagten nicht wenige ein baldiges Karriereende voraus.
Doch Tomic wäre nicht Tomic, wenn er nicht auch in dieser Phase seiner Karriere für Überraschungen sorgen könnte. Der zweimalige Junioren-Grand-Slam-Sieger, der neben dem Titel in seinem Heimatland auch in New York triumphieren konnte, nahm die Herausforderung an und startete wieder ganz unten auf der ITF World Tennis Tour. Mit drei Titeln der Kategorie M15 legte er zum Saisonende mit Rang 462 eine Basis, um 2023 neben den höher kategorisierten Turnieren auf der ITF-Tour auch vereinzelt auf der ATP Challenger-Tour antreten zu können. Insgesamt fünfmal schaffte es Tomic ins Viertelfinale auf Challenger-Ebene und überwintert somit auf Platz 289 im ATP-Ranking, was aber für einen direkten Startplatz in der Qualifikation von Melbourne nicht ausreicht.
An erfolgreiche Zeiten würde Tomic auch gerne wieder bei den kommenden Australian Open anknüpfen. Nach seinem Debüt im Jahre 2009 startete er beim Heim-Grand-Slam neunmal in Folge im Hauptfeld. Seit 2018 war er aufgrund des Abrutschens im Ranking und wegen Kontroversen mit dem australischen Tennisverband nur noch zweimal im Haupt-Wettbewerb vertreten.
Trotz des positiven Trends von Tomic in dieser Spielzeit weigerte sich Turnierdirektor Craig Tiley bislang, ihm eine Wildcard für das Turnier zu garantieren. Dabei betonte der 61-jährige, dass überwiegend die sportliche Perspektive entscheidend sei: „Es geht nicht so sehr um die Beziehung, sondern darum, ob sie es verdienen. Wir berücksichtigen die Form des Spielers, in manchen Fällen ist aber auch das Alter ein Faktor. Denn man möchte eher einem jüngeren die Chance geben im Gegensatz zu einem Spieler, der schon eine ganze Weile als ‚Journeyman‘ unterwegs ist.“