Laver Cup: Doch nur einer der Top Four dabei?
Eigentlich sollte der Laver Cup 2022 die Großen Vier des Tennissports noch einmal zusammenbringen. Ob das auch wirklich klappt, ist indes fraglich.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
08.09.2022, 11:23 Uhr
Die Idee war so bestechend einfach wie aufregend: Erstmals sollten die vier dominierenden Spieler der letzten beiden Jahrzehnte gemeinsam in einem Team antreten, nämlich im Rahmen des Laver Cups vom 23. bis zum 25. September in der Londoner O2 Arena. Roger Federer, auf dessen Initiative der Vergleich zwischen Europa und der Welt zurückgeht. Novak Djokovic, der endlich wieder zum Racket greifen wollte. Rafael Nadal, der mit 22 Major-Siegen den Rekord in dieser Kategorie hält. Und auch Andy Murray, der die „Big Four“ erst komplettiert hat. Und für den der Auftritt beim Laver Cup eine Premiere wird.
Stand heute muss man festhalten: Murray scheint auch der vier Kandidaten zu sein, der definitiv aufschlagen wird. Denn Rafael Nadal hat nach seinem Ausscheiden bei den US Open gegen Frances Tiafoe offen gelassen, wann er wieder professionell zum Schläger greifen würde. Es gäbe wichtigere Dinge als den Tennissport, erklärte Nadal bei seiner Exit-PK - und meinte damit vor allem die bevorstehende Geburt seines ersten Sohnes.
Djokovic sagt für den Davis Cup ab
Novak Djokovic war erst einmal mit von der Partie, nämlich 2018 in Chicago. Der regierende Wimbledon-Champion hat seit seinem Finalerfolg gegen Nick Kyrgios in London kein Match mehr bestreiten dürfen - seinem Impfstatuts geschuldet. Eigentlich wollte Djokovic kommende Woche beim Davis Cup in Malaga zurückkehren. Aus persönlichen Gründen sagte er dem serbischen Team aber ab. Ob auch der Start in London wackelt? Man weiß es nicht. In der Woche nach dem Laver Cup hat Novak Djokovic ja für das ATP-Tour-250-Turnier in Tel Aviv genannt.
Und der Maestro höchstselbst? Roger Federer hat über den Sommer hinweg ein paar Mal in den sozialen Medien von sich sehen und hören lassen. Ob und wie viel der Schweizer an seiner Tenniskunst gefeilt hat, steht in den Sternen. Auszugehen ist ohnehin nur von einem Start im Doppel.
Damit bleibt der gesamte Druck an Murray, der in New York in Runde drei an Matteo Berrettini gescheitert ist, und den beiden relativen Youngstern Casper Ruud und Stefanos Tsitsipas hängen. Ruud wusste bei den US Open voll zu überzeugen, spielt dort am Freitag im Halbfinale gegen Karen Khachanov. Tsitsipas dagegen ist nach dem guten Turnier in Cincinnati plötzlich wieder auf Formsuche. Denn die Auftaktniederlage gegen Daniel Elahi Galan hat viele Fragen offen gelassen.