Laver Cup: Es ist Zeit für die Staffelübergabe

Nach der sechsten Ausgabe des Laver Cups vergangene Woche in Vancouver könnte man über Änderungen nachdenken: auch auf den Kapitänsposten.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 25.09.2023, 21:53 Uhr

Zwei der größten Legenden des Tennissports: John McEnroe und Björn Borg
© Getty Images
Zwei der größten Legenden des Tennissports: John McEnroe und Björn Borg

Eine mit den vier Grand-Slam-Turnieren und auch dem Laver Cup sehr gut befreundete Uhrenmarke hat Björn Borg vor ein paar Jahren in einem Werbespot als erste globale Ikone des Tennissports ausgemacht. Wer die zweite Hälfte der 1970er-Jahre erlebt hat, weiß: Das ist nicht übertrieben. Dass mit John McEnroe recht bald der perfekte, heißblütige Gegenpol zum klischeehaft eiskalten Borg auf der Bildfläche erschien: Das hat der weltweiten Aufmerksamkeit erst recht nicht geschadet.

Und so war es auch naheliegend, diese beiden Superstars als Kapitäne für die Teams Welt und Europa für den Laver Cup zu begeistern. Sechs Mal sind Borg und McEnroe dieser angenehmen Verpflichtung seit 2017 nachgekommen. Zuletzt in der vergangenen Woche in Vancouver. Wo man vor allem beim Team Europa den Eindruck hatte, dass das Feuer auf und vor allem hinter der Bank einigermaßen endgültig erloschen ist.

Ist Zverev in Berlin dabei?

Wenn dieser Wettbewerb, in dem nach wie vor und mit Recht keine ATP-Punkte verteilt werden (schließlich werden die dritten Sätze ja nicht ausgespielt), eine Zukunft haben soll, dann müssen mindestens zwei Dinge passieren: Kurzfristig muss Alexander Zverev im kommenden Jahr in Berlin zwingend wieder im europäischen Team stehen. Warum er in dieser Ausgabe gefehlt hat, bleibt ein Rätsel. Auch wenn sich Zverev heute in Chengdu mit seinem 21. Karriere-Titel von seiner Absenz in Vancouver ablenken könnte. Zverev war bei den ersten vier Ausgaben des Laver Cups dabei, lediglich in London 2022 hat er verletzungsbedingt gefehlt.

Wichtiger wäre es aber, und damit zurück zu John McEnroe und Björn Borg, wenn auf den Posten der Kapitäne eine Staffelübergabe erfolgte: Der logische Kandidat für die Europäer ist Roger Federer, der in Vancouver, wenig erstaunlich, den lautesten Applaus von allen Anwesenden erhielt. Federer wollte auf Nachfrage den Chefposten im Team Europe nicht ausschließen, allerdings ohne Zeithorizont. Mach es schon im nächsten Jahr, Roger. Und bring neben Zverev auch noch Novak Djokovic und Carlo Alcaraz mit nach Berlin (das wiederum hat sich der Maestro ausdrücklich gewünscht).

Roddick und Federer verstehen sich prächtig

Und beim Team World? Wir haben es schon an anderer Stelle erwähnt, aber: Da muss Andy Roddick ran. Der letzte US-amerikanische Einzelsieger bei einem Grand-Slam-Turnier bringt alles mit, was es für ein Showevent (sorry) unter Wettkampfbedingungen braucht. Vor allem auch: eine große Klappe. Aber auf eine gute Art und Weise. Dazu kommt: Federer und Roddick verstehen sich prächtig, da ist auch Trash Talk quer hinter dem Schiedsrichterstuhl immer eine Option.
Also, Björn und John: Neben Rod Laver sind noch zwei Platzerl frei. Die habt Ihr Euch eh schon ewig verdient.  Zurücklehnen, genießen - und die nächste Generation machen lassen.

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von Jens Huiber

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26.09.2023, 09:52 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.09.2023, 21:53 Uhr

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