Laver Cup: Roger Federer läuft auf Krücken ein - und kriegt Standing-Ovations
Laver-Cup-Mitorganisator Roger Federer ist überraschend doch in Boston angekommen und hat am Auftakttag die Fans begeistert.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
26.09.2021, 08:31 Uhr
In der vergangenen Woche hatte er noch aus der Schweiz den Laver Cup promotet, ein persönliches Auftauchen in Boston schien gar nicht allzu sicher. Nun ist Roger Federer doch in die USA gereist, zur Freude und Überraschung von Fans und Mitstreitern.
Laut wurde es schon vor der Partie, als Federer ins Stadion einlief, ein noch schönerer Moment dann beim Auftaktspiel zwischen Casper Ruud und Reilly Opelka: Die Kamera fing Federer in seiner Zuschauerbox ein und zeigte ihn auf der Großleinwand - es folgen Standing-Ovations. Er sei in der vergangenen Nacht eingereist und am Morgen ins Stadion gekommen, dabei habe er doch angekündigt gehabt, das Spiel im TV zu verfolgen, hieß es im US-TV.
Federer: Junge Spieler sollen von den Besten lernen
CNBC hatte Federer zusammen mit seinem Manager und Laver-Cup-Boss Tony Godsick und John McEnroe zudem live auf Sendung, Federer sprach über die Bedeutung der Geschichte des Tennis, über Rod Laver, Björn Borg, John McEnroe. "Tony und mir kam die Idee damals auf einer Autofahrt in Shanghai, dass wir etwas für das Vermächtnis des Spiels tun zu können. Wo wir auch die jungen Spieler integrieren können, damit sie von den Besten lernen, wie John und Björn zum Beispiel. Und dass aus Rivalen doch Teamkameraden werden können."
Entstehung des Laver Cups: Federer, Godsick und eine Autofahrt in Shanghai
Godsick hatte 2018 bereits die Entstehungsgeschichte des Laver Cup erklärt. Nach einer Veranstaltung in Shanghai, wo auch Rod Laver zugegen gewesen sei, habe Federer gemeint: "Wir müssen etwas machen, um Rod Laver zu ehren. Einen Werbevertrag oder so. Dieser Typ hat 200 Titel gewonnen. Und ich mache mehr Geld bei einem einzigen Showkampf als er in seiner gesamten Karriere. Kannst du dir vorstellen, dass du mir sagst, ich soll viereinhalb Jahre keine Grand-Slam-Turniere spielen, um das professionelle Tennis voranzutreiben? Das haben er und seine Kollegen getan."
Laver hatte 1962 und 1969 den Grand Slam gewonnen, insgesamt 11 Major-Titel gesammelt. Wie viele mehr es hätten sein können, ist die große Frage: Laver durfte zwischen 1963 und 1967 nicht an den Grand-Slam-Turnieren teilnehmen, weil er zu den Profis gewechselt war. Diese waren erst ab 1968 bei den größten Turnieren spielberechtigt, nachdem diese "offen" dafür wurden - daher der Begriff "Open Ära".