Laver Cup: Thanasi Kokkinakis - „Alcaraz und Sinner zeigen uns den Weg“
Thanasi Kokkinakis wird heute das zweite Einzel im Laver Cup 2024 in Berlin gegen Stefanos Tsitsipas bestreiten. Im Gespräch mit tennisnet.com ist die Vorfreude spürbar.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
20.09.2024, 01:42 Uhr
Von Jens Huiber aus Berlin
Thanasi Kokkinakis ist der einzige australische Vertreter im Team World beim Laver Cup 2024. Eigentlich war Alex de Minaur, der in dieser Saison erstmals den Sprung unter die Top Ten der ATP-Charts geschafft hat, für einen Start in Berlin vorgesehen gewesen. Der „Demon“ musste nach seinem Viertelfinal-Aus bei den US Open aber schon vergangene Woche für den Davis Cup in Valencia absagen. Da konnten sich die Australier für die Endrunde in Málaga qualifizieren.
Kokkinakis hat dazu sein Scherflein beigetragen. Und beim Laver Cup setzt der Kapitän von Team World, John McEnroe, gleich am ersten Tag auf die Kampfkraft des Aussies. Kokkinakis spielt die zweite Partie des Tages gegen Stefanos Tsitsipas, davor messen sich Casper Ruud und Francisco Cerundolo.
Tennisnet: Herr Kokkinakis. Wie sind ihre Gefühle so kurz vor dem Start des Laver Cups?
Thanasi Kokkinakis: Ich liebe es. Unglücklicherweise hat es ein paar Verletzungen gegeben - das war aber wieder mein Glück, dass ich hier sein und spielen kann. Es wird eine unglaubliche Atmosphäre geben. Das werde ich für den Rest meines Lebens in Erinnerung behalten.
Tennisnet: Sie haben selbst über die Jahre mit vielen Verletzungen zu kämpfen gehabt. Wie können Sie sich da immer wieder neu motivieren?
Kokkinakis: Für Momente wie diesen! Ich bin sehr jung in die Szene gekommen, habe gut gespielt. Ich wusste immer, dass mein Tennis da war. Aber mein Körper musste nachziehen. Das war die harte Aufgabe. Und auch mental war es während meiner gesamten Karriere schwierig. Ich versuche mich einfach, nur an die guten Momente zu erinnern.
Tennisnet: Wo sehen Sie sich den aktuell? Können Sie in einer Liga mit etwa Jannik Sinner oder Carlos Alcaraz mitspielen?
Kokkinakis: Mein Tennis ist sicherlich besser als mein Ranking. Ich glaube, dass ich grundsätzlich nicht zu weit weg bin. Aber gerade diese beiden zeigen uns den Weg. Und das werden sie eine ganze Weile tun. Und da sind auch noch Medvedev, Zverev, auch Taylor Fritz spielt großartig. Aber an einem bestimmten Tag, wenn ich mein bestes Tennis zeige, habe ich eine Chance, um für eine Überraschung zu sorgen.
Thanasi Kokkinakis - kein besserer Coach als Lleyton Hewitt
Tennisnet: Sie haben in der vergangenen Woche im Davis Cup gespielt - an einem neutralen Ort. Wie war Ihre Erfahrung damit?
Kokkinakis: Es war anders. Im Davis Cup für sein Land zu spielen, wo alle Teamkameraden sich auf einen verlassen, ist gewissermaßen eine gute Vorbereitung für das Event hier. Natürlich ist das hier eine Exhibition und im Davis Cup spielt man für Australien. Aber ich werde beim Laver Cup rausgehen und alles geben.
Tennisnet: Im Davis Cup ist auch aufgefallen, dass Kapitän Lleyton Hewitt Max Purcell mit Matthew Ebden und nicht mit Jordan Thompson zusammen gespannt hat. Gab es dahinter einen Plan?
Kokkinakis: Das haben wir als Team uns überlegt - und Lleyton hat es dann entschieden. Wir haben hier wirklich nichts falsch machen können. Max und Jordan sind eine unglaubliche Kombination, die so gut zusammen spielen. Aber auch Max und Matthew haben zusammen ein Grand-Slam-Turnier gewonnen. Es fühlt sich so an, als ob egal, wer mit Max spielt, es ein für uns gutes Ergebnis geben wird.
Tennisnet: Auch der Sohn von Lleyton Hewitt war ja mit in Valencia. Wie gut spielt der Junge jetzt schon - und wie gut kann er einmal werden?
Kokkinakis: Er ist noch sehr jung. Und jemand wie ich weiß, dass die Karrieren von jungen Spielern so viele verschiedene Ausgänge haben können. Hoffentlich bleibt er gesund. Das Potenzial hat er sicherlich. Und es gibt keinen besseren Vater und Coach als Lleyton.