Laver Cup: Wem gönnt John McEnroe die Federer-Abschiedsparty?
Roger Federer wird am Freitag sein letztes professionelles Tennismatch bestreiten. Im Doppel beim Laver Cup in London. Die Frage ist: Wer wird außer dem Maestro noch auf dem Court stehen?
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
21.09.2022, 12:29 Uhr
Roger Federer hat am Dienstag in der Londoner O2 Arena mit Stefanos Tsitsipas trainiert, die beiden werden es eher ruhig angegangen sein. Tsitsipas kommt gerade von einer Davis-Cup-Begegnung mit Tunesien, Federer zählt die Tage bis zu seinem letzten Karriere-Match herunter. Letzter Stand: T minus zwei, am Freitag soll es beim Laver Cup so weit sein. Federer wird nur im Doppel antreten, über seinen Wunschpartner muss man sich keine großen Gedanken machen: Wenn Rafael Nadal fit und willens ist, dann wird es wohl eine „Fedal“-Finale geben. Und das schon am ersten Tag der dreitägigen Tennis-Sause in London.
Nun liegt es an John McEnroe, dem Kapitän von Team Welt, zwei Spieler auszuwählen, die an dieser mindestens kleinen Sternstunde des Tennissports teilhaben dürfen. Wer den Ehrgeiz der US-amerikanischen Tennislegende kennt, der ahnt, dass es ohnehin nur zweitbeste Lösungen für dieses Problem geben kann. Denn die beste Variante wäre natürlich jene, in der McEnroe selbst auf dem Court steht.
Federer gegen Tiafoe im Hopman Cup
Das aber würde dem Wettbewerb nicht gerecht werden. Der Laver Cup soll ja mehr als ein Schaukampf sein, die dort ausgetragenen Matches gehen offiziell in die Statistik der ATP mit ein. Und das, obwohl der dritte Satz im Einzel mit einem Match-Tiebreak abgefackelt wird. Eine gewisse Ernsthaftigkeit ist also geboten, Roger Federer wird sein letztes Hurrah auch eher seriös anlegen. Schließlich hat er den Laver Cup ja mit ins Leben gerufen. Und großes Interesse daran, dass die Veranstaltung auch in den kommenden Jahren noch ihren Platz im Tenniskalender und bei den Fans findet.
Wer also darf für Team Welt ran? So richtig aus dem Vollen schöpfen kann John McEnroe ja nicht, für den Aha-Effekt wäre ein Mann wie Nick Kyrgios der richtige gewesen. Alleine, der Australier ist erstmals bei einem Laver-Cup-Event absent. Gut vorstellbar ist es, dass McEnroe eine amerikanische Variante ins Spiel bringt, nämlich das Duett Frances Tiafoe und Jack Sock. Mit Tiafoe verbindet Federer die gemeinsame Erinnerung an das legendäre Doppel beim Hopman Cup, wo der Schweizer mit Belinda Bencic gegen Tiafoe und Serena Williams gespielt hat. Und Jack Sock ist der beste Doppelspieler, wohl nicht nur an diesem Wochenende in London, sondern nach allgemeinem Konsens auch weltweit.
Aber wer weiß - vielleicht entscheidet sich McEnroe auch für eine Combo aus Diego Schwartzman und Félix Auger-Aliassime. Denn wahr ist natürlich auch: Alle Augen werden sich nur auf eine Hälfte des Courts richten. Zum letzten Mal.