Lucas Miedler in Mauthausen mit dem Lockruf des Einzels
Im Doppel wird Lucas Miedler mit seinem Stammpartner Alexander Erler beim ATP-Challenger-Turnier in Mauthausen als favorisiertes Duo ins Rennen gehen. Dennoch wagte der Niederösterreicher einen beherzten Aufgalopp im Einzel, der fast mit der erfolgreichen Qualifikation belohnt worden wäre.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
07.05.2024, 08:53 Uhr
Von Dietmar Kaspar aus Mauthausen
Ohne den ganz großen Druck, im Einzel aufgrund des Rankings zählbare Resultate liefern zu müssen, spielte Lucas Miedler gestern in der ersten Runde der Qualifikation völlig befreit auf. Mit einer Wildcard von Turnierdirektor Florian Leitgeb bedacht, fegte er auf dem Centre Court in Mauthausen den Niederländer Jelle Sels, der im ATP-Ranking bereits auf Position 127 stand und in seinem Career-High somit um mehr als 70 Plätze besser notiert ist als der Niederösterreicher, locker vom Platz.
Im heutigen Qualifikationsfinale knüpfte der 30-jährige gegen den Ägypter Mohamed Safwat, der vom ehemaligen Top-20-Spieler Gilbert Schaller gecoacht wurde, zu Beginn an seine gestrige Leistung an, musste sich aber nach 2:41 Stunden trotz gewonnenem ersten Durchgang noch mit 6:3, 6:7 (5), 4:6 geschlagen geben.
Dennoch zog der Tullner aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit ein positives Fazit bzgl. seines Ausflugs zum Einzel: „Ich bin ja am Samstag erst aus Sardinien zurückgekommen und habe mich auf dem Platz überraschend gut gefühlt. Dafür, dass ich mich hier nur kurz einspielen konnte, hat es super funktioniert.“
Positive Synergien für das Doppel
Wenn es nach Miedler geht, dürfte die Geschichte im Einzel gerne auch künftig weitergeschrieben werden: „Ich habe schon mehrfach gesagt, dass ich generell sehr gerne öfter im Einzel spielen würde. Aber leider lässt meine aktuelle Situation mit dem wesentlich höheren Doppel-Ranking den parallelen Start im Einzel nur selten zu. Wenn sich die Chance wie hier ergibt, da ich dankenswerterweise eine Wildcard bekommen habe, werde ich immer versuchen, sie zu nutzen.“ Mit dem Start im Einzel sieht der aktuelle Weltranglisten-47. im Doppel-Ranking auch positive Synergie-Effekte für den Doppel-Wettbewerb: „Ich habe mich nach gespielten Einzeln schon immer viel besser im Doppel gefühlt. So gehe ich dann in die Hauptdisziplin und habe schon ein besseres Gefühl für die Bälle und die Plätze.
Favoritenrolle im Doppel
Im Doppel in Mauthausen ist Miedler mit seinem Dauerpartner Alexander Erler an Position 1 gesetzt und möchte in der oberösterreichischen Donaustadt nach dem Titel greifen: „Allein dadurch, dass das Event in Österreich stattfindet, wollen wir das Turnier natürlich unbedingt gewinnen. Wir haben eh nicht so oft die Chance vor heimischem Publikum zu spielen, deshalb genießen wir es immer sehr.“ Starke Konkurrenz erfährt das Duo aus eigenem Lande. Nachdem Titelverteidiger Sam Weissborn aufgrund der Absage seines monegassischen Stammpartners Romain Arneodo aus dem Turnier rausziehen musste, schrieb er sich vor Ort nachträglich noch mit seinem Landsmann Philipp Oswald für den Wettbewerb ein.
Kritik am Doppel-Testlauf in Madrid
Keinerlei positive Worte fand Miedler, als er zum Test der neuen Doppel-Regelungen beim ATP-Masters-Turnier in Madrid befragt wurde: „Ich konnte das ganze natürlich nur aus der Ferne beobachten, da wir aufgrund der geänderten Anmeldung erst mal keine Chance hatten, ins Feld zu kommen und somit erstmal direkt davon betroffen waren. Ich finde es absolut katastrophal, dass das ganze erst fünf oder sechs Tage vor der Deadline kommuniziert wurde. Auch vor Ort scheint das Chaos noch groß gewesen zu sein. Am Vorabend hat mir Robin Haase noch geschrieben, dass er mit Tsitsipas spielen würde und dann ändern sie nochmal die Regeln, wodurch der Grieche so nicht spielen durfte. Das Ganze war eine total willkürliche Aktion der ATP.“
Hier das Qualifikations-Tableau aus Mauthausen
Hier das Einzel-Tableau aus Mauthausen
Hier das Doppel-Tableau aus Mauthausen