Masters-Turnier in Saudi-Arabien? "Nicht vor 2028"

Schon längere Zeit wird über ein mögliches Masters-Turnier in Saudi-Arabien spekuliert. Vor 2028 würde es damit jedoch nichts werden, sagte ATP-Boss Andrea Gaudenzi nun. 

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 21.11.2024, 21:59 Uhr

Die NextGen Finals inklusive ATP-Chef Andrea Gaudenzi waren in Saudi-Arabian schon zu Gast
Die NextGen Finals inklusive ATP-Chef Andrea Gaudenzi waren in Saudi-Arabian schon zu Gast

Kommt ein Masters-Event zum Jahresauftakt? Oder nach dem Australian-Swing? Es wird viel diskutiert über den Einstieg der Saudis im Welttennis, und so auch um die Möglichkeit, ein (zusätzliches) 1000er-Event zu etablieren. 

Wenn es so weit kommt, dann nicht vor dem Jahre 2028, verkünderte nun ATP-Präsident Andrea Gaudenzi vor wenigen Tagen im Rahmen der ATP Finals. 

„Wenn es passiert, dann nicht vor 2028. Denn es gibt Infrastrukturarbeiten, die Zeit brauchen", sagte der Italiener. Die anderen Masters-1000-Turniere seien dabei nicht gefährdet, da sie für 30 Jahre in ihrer Kategorie gesichert seien 

Gaudenzi: “Wollen Brücken bauen, keine Barrieren”

Der Umgang mit den Saudis sei offen, man habe sich die Wünsche angehört. “Sie wollen in den Tennissport investieren und uns helfen. Wir wollen Brücken bauen, keine Barrieren”, so der Ex-Profi. Der auch auf seine aktive Zeit zurückblickte: "Als ich in den 90er Jahren zum ersten Mal in Dubai und Doha gespielt habe, waren die Dinge noch anders gelagert. Aber sie haben sich stark weiterentwickelt. Saudi-Arabien hegt diesen Wunsch nach Veränderung.“

Saudi-Arabien hat in den vergangenen Jahren mächtig in Sachen Sport investiert, sei es im Golf, Fußball oder der Formel 1. Auch im Tennis ist man immer präsenter, als Werbepartner oder speziell im WTA-Bereich durch die WTA Finals, die in diesem Jahr erstmals in Riad ausgetragen worden waren. Zuletzt hatte man auch im Rahmen des Einladungsevents Six Kings Slam die großen Stars um Novak Djokovic, Rafael Nadal, Jannik Sinner und Carlos Alcaraz mit ordentlich Geld versorgt - was heftig kritisiert wurde.

Viele werfen Saudi-Arabien “Sportswashing” vor - also den Sport zu benutzen, von der kritischen Menschenrechtslage abzulenken.

Zum Thema: Edwin Weindorfer - "Man tritt die Wurzeln des Sports komplett mit den Füßen"

von Florian Goosmann

Freitag
22.11.2024, 11:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.11.2024, 21:59 Uhr