Murray frustriert: "Ich genieße es im Moment nicht wirklich"
Andy Murray hat sich nach der vermeidbaren Niederlage gegen Alex de Minaur angesichts seines derzeitigen Levels äußerst frustriert gezeigt.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
30.10.2023, 20:28 Uhr
Andy Murray ist ein Mann der klaren Worte. Auch und insbesondere dann, wenn es um seine eigene Person geht. Und so ging der dreifache Grand-Slam-Sieger nach seiner Auftaktniederlage beim ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy gegen Alex de Minaur hart mit sich ins Gericht. "Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein Spiel so beendet zu haben", erklärte der Schotte, der im dritten Satz zweimal zum Sieg aufschlug und dabei auch einen Matchball ungenutzt ließ.
Die Niederlage gegen de Minaur markierte für Murray den Tiefpunkt einer verkorksten zweiten Saisonhälfte. "Ich genieße es im Moment nicht wirklich", gab der 36-Jährige zu. "Einfach in Bezug darauf, wie ich mich auf dem Platz fühle und wie ich spiele. In den vergangenen fünf, sechs Monaten gab es nicht wirklich viel Positives zu berichten."
"Das frustriert mich einfach extrem"
"Ich habe die Matches als frustrierend empfunden, der Wettbewerb hat mir nicht so viel Spaß gemacht, wie er sollte. Und im Training ist mein Spiel einfach sehr frustrierend. Ich verbringe viel Zeit damit, mich auf mich selbst zu konzentrieren und darauf, wie ich mich fühle und wie meine Schläge sind - und das frustriert mich einfach extrem. Das ist kein gutes Gefühl auf dem Platz", präzisierte Murray.
Insbesondere von seiner negativen Körpersprache zeigte sich Murray genervt. Auch nach guten Punkten würde er es nicht schaffen, sich selbst zu pushen. Ein Umstand, der dem zweifachen Wimbledon-Champion in engen Situationen in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zum Verhängnis wurde.
Murrays Saison noch nicht vorbei
Wie geht es für Murray nun weiter? An einen Trainerwechsel denkt der Brite offenbar nicht: "Das meiste, was ich auf den Platz bringe, liegt in meiner Verantwortung. Ich bin 36 Jahre alt und habe das Team um mich herum, das ich mir ausgesucht habe, und die Ergebnisse entsprechen letztlich meiner Leistung. Aber auch wenn ich weitermachen will, werde ich viel Arbeit brauchen."
Eine Entscheidung über seine zukünftigen Pläne wird Murray wohl erst nach dem Saisonende treffen. In der kommenden Woche startet der ehemalige Weltrangliste beim ATP-250-Turnier in Metz, danach steht noch die Davis-Cup-Endrunde in Malaga auf dem Programm.
Das Einzel-Tableau in Paris-Bercy