Mustafic erfüllt sich sportlichen Herzenswunsch
Tarik Mustafic hat sich am Dienstag Abend seinen sportlichen Herzenswunsch erfüllt, und nach fast ac...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
09.02.2024, 15:18 Uhr
Tarik Mustafic hat sich am Dienstag Abend seinen sportlichen Herzenswunsch erfüllt, und nach fast acht Jahren Hobby-Tennis-Tour-Zugehörigkeit erstmals in seiner Karriere ein großes Turnier gewonnen. Der 21jährige aus Nordmazedonien setzte sich im Traumfinale der beiden topgesetzten Spieler des 32. Februar HTT 500 Turniers gegen HTT Erste Bank Open 500 Sieger Alexander Rieger aus Österreich nach exakt 100 Minuten Spielzeit mit 7:5, 6:3 durch, und sorgte so nebenbei für den ersten internationalen Turniersieg im Jahr 2024. Für den unterlegenen Alexander Rieger hingegen endete im Endspiel des 420. HTT 500-Turniers der Open Ära eine stolze Siegesserie. Nach 14 Matcherfolgen en suite auf HTT-500er-Ebene, musste sich der 23jährige erstmals seit 2. August 2023 wieder in einem 500er-Match geschlagen geben, womit ihm auch der dritte Titelgewinn auf 500er-Niveau in Folge verwehrt blieb. Ein Bericht von C.L
Tarik Mustafic nach 107 gespielten HTT-Turnieren endlich am Ziel seiner sportlichen Träume
Die riesige Freude über den Minuten zuvor fixierten Coup war ihm bei der Siegerehrung deutlich anzumerken. Mit seiner blau schimmernden Siegestrophäe in der Hand, hielt der frischgebackene Februar HTT 500 Champion seine Siegesrede am Centercourt des UTC La Ville, und ließ dabei tief in seine Seele blicken. Im März werden es immerhin schon acht Jahre, dass im Frühjahr 2016 ein knapp 14jähriges Bürscherl beim März-Challenger in der Qualifikation sein HTT-Debüt feierte, und auf Anhieb den Einzug ins Hauptfeld fixierte. Zweimal qualifizierte er sich seither für die Top 8 bei den HTT Finals 2022 und 2023, einmal stand er auf HTT Masters 1000 Ebene im Finale, und insgesamt zwei Turniersiege durfte Mustafic in dieser Zeit feiern. Es dauerte aber doch 107 Turniere lang, bis er jenen Titelgewinn feiern durfte, der ihn in Sachen Wertigkeit auch entsprechend zufrieden stellte. Im Moment des bislang größten Karriere-Erfolgs vergaß Tarik auch nicht auf jene Menschen, die ihn auf dem Weg nach Oben begleitet und ihm auch den Weg zum Erfolg geebnet haben. Trainer Alek, der Papa und Freunde, alle waren sie da, beim bislang größten HTT-Moment ihres Schützlings.
Rieger nach Topstart mit falscher Aufschlagtaktik
Dabei lief zu Beginn seines dritten HTT-500er-Finales nach Baden 2022 und Deutsch Wagram 2023 nicht viel zusammen beim 21jährigen. Nichts deutete zunächst auf den 155. HTT Einzelsieg seiner Karriere hin, zumal auf der anderen Seite des Netzes der HTT EBO Sieger mit dem Selbstvertrauen von 14 ungeschlagenen HTT 500er-Matches gewaltig loslegte, und dem nervös startenden Nordmazedonier gleich im Auftaktgame den Aufschlag abnehmen, und sich zudem mit 3:1 absetzen konnte. Damit hatte Rieger in seinem 21. HTT Karriere-Finale aber überraschender Weise sein Pulver auch schon verschossen. Der 23jährige vom TC Kaiserebersdorf schwächelte vorallem beim Service. 70 Prozent Quote an ersten Aufschlägen erklärte Rieger später damit, bewusst und vorsätzlich das Risiko vermieden zu haben. Die Konsequenz daraus war freilich kontraproduktiv, denn mit nur knapp über 40 Prozent an Punkten nach dem ersten Aufschlag spielte Rieger dem Returnspieler Mustafic perfekt in die Karten. Der spätere Sieger war bei allen Aufschlagspielen Riegers im Rest des ersten Satzes gut im Spiel. Ja mehr noch, Rieger brachte kein einziges Aufschlagspiel mehr erfolgreich über die Bühne. Auch nicht, als er bei 5:4 mit eigenem Aufschlag vier Satzbälle verschleuderte, und auch nicht als er bei 5:6 und eigenem Service noch zwei Spielbälle zum 6:6 vor der Brust hatte, und am Ende den ersten Satzverlust im Verlauf des Turniers hinnehmen musste.
Mustafic und Rieger begeistern mit exorbitant hohem Tempo
Zwingend waren Riegers Aufschlagspiele auch im zweiten Satz nicht, doch abgesehen von der falsch gewählten Taktik mit Konstanz statt freien Service-Punkten, hatten die beiden Top Ten Youngsters zur Freude des Publikums ein echtes Feuerwerk an brillanten Schlägen abgebrannt. Vorallem das exorbitant hohe Tempo von der Grundlinie beeindruckte die Zuschauer, die reihenweise hochkarätige Winnerschläge beklatschen durften. Das berühmte Momentum in diesem hochklassigen Endspiel der 32. Februar HTT 500 Auflage war aber längst auf der Seite Mustafics, der sich den entscheidenden psychologischen Vorteil im zweiten Satz mit dem Break zum 4:2 sicherte. Danach servierte Mustafic sowohl zum 5:2 als auch am Ende zum 6:3 kaltblütig und ohne zu zögern aus. Den Schlusspunkt hinter das siebente HTT Saisonfinale 2024 setzte schließlich Alexander Rieger, der mit seinem vierzigsten unnd letzten unerzwungenen Fehler von der Grundlinie so wie im Vorjahr als Finalverlierer vom Platz musste.
Die Stimmen zum 32. Februar HTT 500 Finale 2024
“Ich habe am Anfang gut ins Match gefunden, allerdings auch durch die Mithilfe von Tarik. Er ist dann mit Fortdauer des Matches immer besser in die Partie gekommen, und hat vorallem weniger Fehler gemacht als ich. Bei mir waren es heute einfach zuviele Fehler, und am Ende auch die Nerven. Insgesamt war das Match aber über weite Strecken auf sehr hohem Niveau. Ich bin froh, dass ich meine Form der letzten Wochen auch heute halten konnte, und ich bin bereit für die kommenden Aufgaben”, so Rieger, der nach der zweiten Saisonniederlage 2024 weiter auf seinen insgesamt 14. HTT Karriere-Titel warten muss. “Ich bin sehr glücklich mit meinem Sieg heute und auch mit meiner gezeigten Leistung. Es war mir heute sehr wichtig, endlich mal ein großes und stark besetztes Turnier auf der HTT zu gewinnen. Ich wollte damit nicht nur mir, sondern auch allen anderen beweisen, dass man mich nicht unterschätzen darf, und mit mir in Zukunft zu rechnen ist”, freute sich der frischgebackene HTT Februar HTT 500 Champion aus Nordmazedonien.