Nächster Tiefschlag in Miami: Zverev kriegt die Krise
Alexander Zverev steckt in der Formkrise und wirkt nach seiner nächsten Pleite in Miami zunehmend ratlos. Hoffnung macht die bevorstehende Sandplatzsaison.
von SID
zuletzt bearbeitet:
28.03.2025, 06:07 Uhr

Buenos Aires und Rio de Janeiro? Endstation Viertelfinale. Acapulco? Raus im Achtelfinale. Masters in Indian Wells? Pleite in der 2. Runde. Und auch jetzt in Miami packte Alexander Zverev wieder viel zu früh frustriert seine Tasche. Mit ratlosem Blick stapfte der topgesetzte Deutsche vom Centre Court im gigantischen Hard Rock Stadium in Miami.
"Es gibt keinen Grund für mich, dieses Match zu verlieren", haderte Zverev nach der unnötigen Dreisatzniederlage im Achtelfinale des ATP-Masters in Florida gegen den Franzosen Arthur Fils. Selbst eine Breakführung im dritten Satz hatte am Ende nicht für einen Sieg gegen seinen 20 Jahre alten Kontrahenten gereicht. Wieder verlor Zverev gegen einen Spieler der neuen Generation, auf der Jagd nach seinen großen Zielen läuft dem Hamburger allmählich die Zeit davon.
Statt im Sunshine State endlich den geplanten Angriff auf die Nummer eins zu starten, setzte es für den Tokio-Olympiasieger den nächsten Tiefschlag. "Ich denke, ich habe hier definitiv besser gespielt als in den letzten Wochen", analysierte Zverev und versuchte vehement, dem nächsten Aus schon vor der entscheidenden Turnierphase etwas Positives abzugewinnen.
Unterm Strich steht aber die Tatsache, dass der Weltranglistenzweite einfach nicht zurück zu seiner Form findet. Jener Form, die ihn zu Jahresbeginn noch ins Finale der Australian Open geführt hatte. "Ich verliere im Moment einfach viele Matches aus einer Gewinnposition heraus. Das muss ich ändern", sagte Zverev.
Der Plan, in Abwesenheit von Jannik Sinner, der noch bis zum 4. Mai wegen Dopings gesperrt ist, als erster Deutscher seit Boris Becker zur Nummer eins im Männertennis aufzusteigen, ist jedenfalls durchkreuzt. Viel zu wenig Punkte sammelte Zverev bei den zurückliegenden Turnieren. Der Rückstand zum Italiener wird auch in der neuen Weltrangliste am Montag mehr als 2500 Zähler betragen.
Seit seiner schmerzhaften Finalniederlage gegen Sinner in Melbourne im Januar ist Zverev auf der Suche nach seiner Topform. Nach einem ebenfalls enttäuschenden Ausflug auf die südamerikanischen Sandplätze war er beim Hartplatz-Masters in Indian Wells sogar bereits an seiner Auftakthürde, dem Niederländer Tallon Griekspoor, gescheitert. "Ich habe in letzter Zeit viele Spiele verloren, bei denen ich das Gefühl hatte, dass ich sie nicht kontrollieren konnte", sagte Zverev: "So ähnlich war es auch heute wieder. Ich muss auf mich schauen, mehr als auf alles andere."
Hoffnung macht zurzeit eigentlich nur der Blick nach vorn, die Sandplatzsaison steht in den Startlöchern. Wo, wenn nicht auf seinem Lieblingsbelag, will Zverev den dringend benötigten Turnaround schaffen? Anfang April wird der 27-Jährige wieder angreifen. In seiner Wahlheimat Monte Carlo.