Novak Djokovic: Ende einer komischen Saison

Novak Djokovic hat 2024 gerade mal zehn Events bestritten, bei denen es ATP-Punkte zu gewinnen gab.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 06.11.2024, 06:32 Uhr

Novak Djokovic zuletzt beim Schaukampf in Riad
© Getty Images
Novak Djokovic zuletzt beim Schaukampf in Riad

Seit gestern weiß man also, dass sich Novak Djokovic nicht in Richtung Turin aufmacht, um sich dort ein letztes Mal in dieser Saison mit den Besten der Branche im Rahmen der ATP Finals 2024 zu messen. Alleine der Umstand, dass es sich der serbische Großmeister aber aussuchen konnte, ist mit Blick auf die gespielten Turniere in dieser Saison bemerkenswert. Denn Djokovic hat sich rar gemacht.

Natürlich: Bei den Majors war der mittlerweile 37-Jährige am Start, erreichte in Wimbledon das Endspiel (Niederlage gegen Carlos Alcaraz), bei den Australian Open die Vorschlussrunde (dort verlor Djokovic gegen Jannik Sinner). In Roland-Garros konnte er nicht mehr zu seinem Viertelfinale antreten, bei den US Open schied Djokovic in der dritten Runde gegen Alexei Popyrin aus. Macht zusammen dennoch 2.600 Punkte, alleine bei den Grand-Slam-Turnieren.

Djokovic spielt keine 500er

Dann aber setzt sich Novak Djokovic beim Ranking-Breakdown von den meisten seiner Konkurrenten ab - und zwar in der Anzahl der gespielten 1000er. Lediglich vier von möglichen neun hat Djokovic absolviert. Das Finale zuletzt in Shanghai sticht heraus, in Monte-Carlo ging es immerhin bis ins Halbfinale, wo er gegen Casper Ruud verlor. Die Auftritte in Indian Wells und Rom waren dagegen eher kurz. Die Ausbeute insgesamt: 1.150 Zähler bei den Masters-Events.

500er-Turniere hat Novak Djokovic in dieser Saison nicht bestritten, dafür noch das ATP-Tour-250-Event in Genf (100 Punkte) und den United Cup (60). Dass er mit diesem bescheidenen Programm dennoch eine sehr gute Chance auf Turin hat, spricht für ihn. Und gegen die vielspielenden Konkurrenten.

Mögliche frühe Treffen mit Sinner, Alcaraz, Zverev

Ein Antreten beim Saisonfinale wäre indes in Hinblick auf das Ranking insgesamt wichtig gewesen. Denn Djokovic führt ja noch 1.300 Punkte aus dem Vorjahr mit, als er im Endspiel der Finals gegen Jannik Sinner zum siebenten Mal den Titel bei den inoffiziellen ATP-Weltmeisterschaften holte. Und die werden ihm natürlich aus der Wertung fallen, nachdem er seine Ferien ausdehnt und wirklich erst Anfang 2025 zurückkommt. Damit wäre Djokovic bei den Australian Open nicht unter den besten vier Spielern der Setzliste zu finden sein. Und könnte also schon im Viertelfinale auf Jannik Sinner, Carlos Alcaraz oder Alexander Zverev treffen. Und das ist auf dem Weg zu einem möglichen 25. Major-Titel ja schon mal beschwerlich.

Für den aus Sicht von Novak Djokovic wichtigsten Erfolg in den letzten Monaten gab es indes keine Weltranglisten-Punkte: Die Goldmedaille in Paris hat “Nole” aber auch so mit Handkuss genommen. Wahrscheinlich wird man sich aber für die restliche Karriere von Novak Djokovic daran gewöhnen müssen, dass die Anzahl der Einsätze deutlich unter jener der meisten Kollegen liegt.

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von Jens Huiber

Mittwoch
06.11.2024, 15:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.11.2024, 06:32 Uhr

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