Ons Jabeur auf besonderer Mission: "Es sind nur noch zwei Matches"
Ons Jabeur schreibt weiter Geschichte und greift erneut nach ihrem ersten Grand-Slam-Titel.
von SID
zuletzt bearbeitet:
07.09.2022, 19:55 Uhr
Ons Jabeur war nach ihrem nächsten Meilenstein in Sorge um ihren besonderen Titel. "Ich glaube, ich werde als Ministerin des Glücks gefeuert", sagte die 28 Jahre alte Tunesierin, nachdem sie gerade ihr Halbfinalticket bei den US Open gelöst hatte: "Der Schläger ist mir immer wieder aus den Händen geglitten."
Die Leichtigkeit und der Spaß, den Jabeur normalerweise verströmt, waren ihr bei dem engen 6:4, 7:6 (7:4)-Viertelfinalerfolg gegen die Serena-Williams-Bezwingerin Ajla Tomljanovic phasenweise abhanden gekommen. Jabeur ließ ihren Frust am Schläger aus und entschuldigte sich später dafür.
Sie wirkt nicht so locker, wie man die "Ministerin" kennt. Doch ihre Mission geht weiter - am Donnerstag steht im Duell gegen die starke Französin Caroline Garcia, die US-Hoffnung Coco Gauff ausschaltete, das nächste Finale auf dem Spiel.
Es ist zu spüren, wie sehr Jabeur, die Wimbledon-Finalistin, bei den US Open diesmal den letzten Schritt gehen will. Und als erste arabische und afrikanische Athletin seit Einführung des Profitennis 1968 eine Grand-Slam-Trophäe in den Himmel stemmen möchte: "Es sind nur noch zwei Matches. Ich werde alles geben."
Ons Jabeur: "Hoffentlich werden die Leute inspiriert"
Jabeur will den Titel für sich, aber auch in der Rolle als Pionierin gewinnen. Sie möchte "mehr Spielerinnen aus Tunesien, dem Nahen Osten und aus Afrika" auf der Tour sehen, wie sie stets betont. "Wir haben zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht genug daran geglaubt, dass wir es schaffen können. Jetzt versuche ich einfach, das zu zeigen", sagte Jabeur: "Hoffentlich werden die Leute inspiriert."
Das gelingt Jabeur, die bereits vom tunesischen Staatspräsidenten Kais Saied mit dem Verdienstorden für besondere sportliche Leistungen ausgezeichnet wurde, schon lange. Eine besondere Leistung will sie nun auch im Halbfinale von New York wieder zeigen.
Die Erfahrung von Wimbledon, als sie ihre gute Freundin Tatjana Maria im Halbfinale besiegte, dann jedoch der Kasachin Elena Rybakina unterlag, soll ihr in der letzten Turnierphase helfen. "Auch wenn ich das Finale verloren habe, wusste ich danach, dass ich einen Grand-Slam-Titel in mir habe", sagte sie: "Jetzt stehe ich im Halbfinale der US Open."
Und das soll noch nicht das Ende sein.