Otto Virtanen und die Österreicher - da war doch was!
Mit Otto Virtanen haben in Roland-Garros 2024 zwei Österreicher ihre Erfahrungen gemacht: Dominic Thiem und Filip Misolic.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
02.12.2024, 22:29 Uhr
Jan de Witt hat schon viele Spieler auf der ATP-Tour betreut. Und noch viele mehr gesehen. Wenn der deutsche Coach also (wie in diesem Sommer in Kitzbühel) sagt, dass kaum ein Profi schneller spielen kann als sein derzeitiger Schützling Otto Virtanen, dann spitzt man erst einmal die Ohren. Nun ist Geschwindigkeit nicht alles im Tennissport. Aber schon eine gute Voraussetzung, hier und da zu eher einfachen Punkten zu kommen.
Weshalb nun wiederum Jürgen Melzer, der österreichische Davis-Cup-Kapitän, nach der gestrigen Auslosung angekündigt hat, mit seinen für das Treffen gegen Finnland in Runde eins 2025 in Frage kommenden Spielern (der verletzte Sebastian Ofner zählt nicht dazu) zu besprechen, welcher Bodenbelag ihnen denn am liebsten wäre,
Virtanen schlägt Thiem, verliert gegen Misolic
Die natürliche Wahl wäre ein tiefer Sandplatz. Vielleicht einer wie vor ein paar Jahren in Salzburg, als Österreich gegen die Chilenen knapp verloren hat. Das würde das Tempo von Virtanen sicherlich entschärfen. Und auch der zweite Finne, Emil Ruusuvuori, fühlt sich auf Hardcourt etwas wohler als auf der Terre Battue.
Allerdings hat Virtanen vor ein paar Monaten in Roland-Garros auf eben jenem Untergrund einen zweimaligen Finalisten der French Open besiegt: Dominic Thiem nämlich. Gut, das ist in Runde zwei der Qualifikation passiert. Und Thiem war da auch schon im Abschiedsmodus. Aber freiwillig abgegeben hat er das Match natürlich nicht. Schon gar nicht vor gut gefüllten Rängen rund um den Court Suzanne-Lenglen.
Nur ein paar Meter weiter hat Virtanen in Runde eins des Haupt-Wettbewerbs dann gleich wieder einen Österreicher getroffen: Filip Misolic. Der hatte bis Mitte des dritten Satzes keinen Auftrag, blieb aber dran und machte das Match immer körperlicher. Virtanen ging die Kraft aus, Misolic gewann die Sätze drei bis fünf. Und ist damit wohl auch ein Kandidat für einen Einsatz Anfang kommenden Jahres. Auch wenn er aktuell nur auf Platz 321 der ATP-Charts liegt - und damit deutlich hinter Jurij Rodionov (176) und Lukas Neumayer (226).