Petkovic über Federer und Nadal: "Krasse sportliche Werte vertreten"

Andrea Petkovic spricht über die Rivalität zwischen Roger Federer und Rafael Nadal - und warum sie den Move von Iga Swiatek gut findet, den Billie Jean King Cup abzusagen.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 14.10.2022, 12:07 Uhr

Andrea Petkovic wird anch den US Open 2022 ihre Karriere beenden
© Getty Images
Andrea Petkovic

Man versuche immer zu sehr, bei Rivalitäten die Unterschiede auszumachen, dabei hätten Rivalen doch so viele Gemeinsamkeiten, so Petkovic im Gespräch mit dem Schweizer Blick. "Roger und Rafa haben beide krasse sportliche Werte vertreten – egal wie unterschiedlich sie gespielt haben. Ich fand, diese Werte waren immer sehr, sehr ähnlich. Ich glaube, dass sie sich jetzt zum Ende der Karriere sehr viel näher gekommen sind", so die 35-Jährige./

Sie selbst weiß, wovon sie spricht. "Angelique Kerber ist beispielsweise eine meiner engsten Freundinnen und als dieser letzte Prozentpunkt an Rivalität weg war, waren wir noch näher als vorher."

Petkovic hatte nach den US Open diesen Jahres ihre Karriere beendet, weil ihr Körper nicht mehr mitgespielt hatte.

"Nur ganz wenige von uns haben die Macht"

Ein großes Lob zollte die Deutsche der Weltranglisten-Ersten Iga Swiatek für deren Mut, ihre Teilnahme am Bilie Jean King Cup abzusagen. Swiatek hatte das dieser Tage damit begründet, dass zwischen dem Ende der WTA Finals und dem Billie Jean King Cup nur wenige Stunden liegen. Die Finals finden in Fort Worth, Texas, statt, also in den USA. Der Billie Jean King Cup beginnt am Tag drauf in Glasgow. Swiatek hatte diese Ansetzung scharf kritisiert.

"Ich war so froh, dass sie das gesagt hat", so Petkovic. "Weil wir es alle so sehen, aber nur ganz wenige von uns haben die Macht, die man als Nummer eins oder Dominatorin der Tour hat. Bei den anderen sagt man schnell, dass sie nicht klar kämen mit dem Tour-Leben oder es nicht aushalten würden. Deswegen ist es super wichtig, dass jemand, der die Tour dominiert, es sagt. So wird den Verantwortlichen klar, dass es dem Körper sehr viel abverlangt." Das Problem sei der ständige Zeitzonenwechsel, auf Kosten des (guten) Schlafs. "Dann denkt man, dass man mental angeschlagen sei, aber in Wirklichkeit hat man nie richtig gut geschlafen."

Petkovic lobte daher die Planung ab 2024, weniger und dafür längere Turniere zu planen. Ihr Wunsch hingegen: eine Tour nach Regionen. "Der erste Teil des Jahres ist in der Region Asien-Pazifik, der zweite Teil dann Amerika oder Europa. Damit es klar abgetrennt ist. Das Reisen gehört zum Tennis und dass wir weltweit funktionieren, ist unsere Stärke. Wenn man die Regionen aber stärker aufbauen könnte, wäre es für die Spielerinnen sehr förderlich. Das ist aber die Wunschvorstellung."

Zum gesamten Interview geht es hier

von Florian Goosmann

Freitag
14.10.2022, 15:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.10.2022, 12:07 Uhr