Sprungbrett für die Karriere

Irina Cantos Siemers ist mit 17 Jahren das jüngste Mitglied im Porsche Talent Team Deutschland.

von Jörg Allmeroth
zuletzt bearbeitet: 27.04.2017, 14:51 Uhr

Irina Cantos Siemers

Vielleicht wird man Irina Cantos Siemers, Katharina Hobgarski und Antonia Lottner eines Tages noch besser kennenlernen. Oder auch Katharina Gerlach und Lena Rüffer. Noch sind sie alle im Talent Team von Sportwagenhersteller Porsche versammelt, sie sind sozusagen ein Versprechen für die Zukunft - als beste Tennis-Nachwuchsspielerinnen Deutschlands. Aber wer zu dieser Fördergruppe gehört, kann schnell auch im Erwachsenentennis und auf der Profitour Fuß fassen. Und in die ebenfalls von Porsche geförderte Fed-Cup-Auswahl aufsteigen, so wie schon Annika Beck oder Carina Witthöft. "Das Talent Team kann zum Sprungbrett für die Karriere werden", sagt Bundestrainerin Barbara Rittner, die beide Kader verantwortet.

Seit 2012 wird das Talent Team gemeinsam vom Deutschen Tennis Bund und von Porsche betrieben, um ähnlich gute Fördermöglichkeiten wie andere große Tennisnationen zu bieten. "Für uns war es wichtig, mit unserem Engagement junge Talente in ihrer Entwicklung zu fördern und sie auf ihrem Weg in die Weltspitze zu begleiten", sagt Dr. Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, "mit der Unterstützung geben wir ihnen die Möglichkeit, sich ganz auf ihren Sport zu konzentrieren und ihr volles Leistungspotenzial abrufen zu können." Die Bonnerin Beck gehörte zum ersten Kader des Talent Teams, sie schaffte es gleich 2012 ins Juniorinnenfinale der French Open. Inzwischen ist Beck der Talentschmiede entwachsen, auch sportlich: Sie hat bereits zwei Titel auf der WTA Tour gewonnen und punktete im vorigen Jahr, im Fed-Cup-Match gegen die Schweiz, auch erstmals bei einem bedeutenden Länderspiel. Gute Leistungen auf der Erwachsenen-Tour verhalfen Carina Witthöft ebenfalls zum Aufstieg ins Fed-Cup-Team, sie wurde zwischenzeitlich auch einmal Deutsche Meisterin.

"Wir sind auf dem richtigen Weg"

Auch Anna-Lena Friedsam sorgte schon für Furore. Die Andernacherin stand bereits einmal im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers, 2016 bei den Australian Open in Melbourne. Damals schien der Sprung unter die ersten 50 der Weltrangliste möglich, doch eine Serie von Verletzungen warf die schlagstarke Rheinländerin wieder etwas zurück. Auch gegenwärtig muss Friedsam noch pausieren, kann nicht beim Porsche Grand Prix antreten. Vor dem Aufrücken von Witthöft ins Porsche Team Deutschland waren drei neue Spielerinnen in den Talentschuppen berufen worden: Katharina Hobgarski, Katharina Gerlach und Lena Rüffer. Zuletzt kam noch die ehrgeizige Schwäbin Irina Cantos Siemers hinzu, die mit ihren Eltern in Barcelona lebt, aber häufig zu Lehrgängen nach Stuttgart-Stammheim anreist. Gelegentlich kümmert sich auch Jasmin Wöhr im Auftrag des DTB als Trainerin um die 17-jährige Siemers.

Für beide Auswahlteams ist das Stuttgarter WTA-Turnier ein traditioneller Höhepunkt im Jahreskalender. Ob nun als große Bühne, um sich vor heimischem Publikum präsentieren zu können - für die Profis. Oder als Ort, um als Qualifikantin oder Sparringspartnerin Erfahrungen rund um die große Tennistour sammeln zu können. "Das sind ganz wichtige Tage speziell für unsere Talente", sagt Bundestrainerin Barbara Rittner, "hier können sie aus nächster Nähe von den besten Spielerinnen der Welt lernen und damit ihre eigene Karriere weiterentwickeln." Die Erfolge der vergangenen Jahre gäben dem Förderkonzept recht, sagt der Präsident des Deutschen Tennis Bund, Ulrich Klaus: "Das deutsche Frauentennis hat zuletzt immer wieder starke Akzente gesetzt. Wir sind mit unserem Programm auf dem richtigen Weg."

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von Jörg Allmeroth

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