Porsche Tennis Grand Prix: Emma Raducanu zu stark für Kerber - Gauff gewinnt Krimi
Emma Raducanu hat das Duell der Porsche-Markenbotschafterinnen gegen Angelique Kerber gewonnen. Sie setzte sich am späten Mittwochabend mit 6:2, 6:1 gegen die zweifache Stuttgart-Siegerin durch.
von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet:
18.04.2024, 17:20 Uhr
Die 21-jährige Britin fand direkt zu Beginn besser ins Match und schaffte direkt ein Break - Kerber egalisierte zwar, aber Raducanu nahm ihr direkt wieder den Aufschlag ab und setzte sich ab.
In Durchgang zwei dasselbe Spiel, Kerber bejubelte den 1:1-Ausgleich energisch, gab dann aber ihren Aufschlag erneut ab - zu null. Raducanu bestimmte das Spiel, agierte druckvoll, aber kontrolliert. Mit dem Break zum 4:1 war das Match entschieden. "Es ist schwer gegen Angie zu spielen, sie hat so viel Geschichte geschrieben", lobte Raducanu. "Ich bin einfach froh, gewonnen zu haben."
Raducanu setzt damit ihren vielversprechenden Saisonstart fort. Sie hatte seit ihrem Aus beim Porsche Tennis Grand Prix 2023 bis zum Jahresauftakt 2024 pausiert, war an beiden Handgelenken und am Knöchel operiert worden und spielt nun endlich schmerzfrei. "Das Schwierigste ist die Fitness", so Raducanu über die größte Herausforderung bei ihrer Rückkehr nach so langer Zeit. Und eben auch Matchpraxis. "Stress und Nerven gehen auch auf die Muskeln" - das könne man im Training eben nicht simulieren.
Ihre nächste Gegnerin in Stuttgart: die 19-jährige Tschechin Linda Noskova, die am Dienstag glatt gegen Jelena Ostapenko gewonnen hatte.
Coco Gauff und die "Winning ugly"-Schule
Dass Raducanu und Kerber erst um 21 Uhr starten konnten – statt wie angedacht um 18.30 Uhr – lag auch am dritten Dreisatzeinzel des Tages, dem von US-Open-Siegerin Coco Gauff.
Die 20-Jährige musste gegen Landsfrau Sachia Vickery (WTA-Nr. 134) ran, die es über die Qualifikation ins Hauptfeld geschafft hatte. Und stand hier beinah vor dem Aus: 6:3, 4:6 und 7:5 hieß es dann am Ende für die Weltranglisten-Dritte, nach knapp zweieinhalb Stunden Spielzeit und einem Match mit insgesamt 15 (!) Breaks. Gauff steuerte ihren Teil dazu mit 15 Doppelfehlern bei.
Aber auch Vickery spielte groß auf, hatte beim 4:2 im dritten Satz schon gute Chancen auf den Überraschungssieg. „Sie hat viele Bälle zurückgebracht, ich musste geduldig sein – aber dann bin ich zu defensiv geworden“, urteilte Gauff. Am Ende habe sie wieder etwas aggressiver gespielt – mit Erfolg.
Insgesamt steht ein Sieg aus der "Winning ugly"-Schule von Coach Brad Gilbert, der allerdings nicht mit in Stuttgart ist, erst in Madrid wieder ins Team Coco stößt. "Ihr kennt ja Brad, manchmal ist da eine Pause auch nicht schlecht", scherzte Gauff über den Mann, der zu Spielerzeiten auch "CNN" genannt wurde, weil er dauernd quasselte.
Gauff trifft am Freitag auf die Siegerin der Partie zwischen Qinwen Zheng und Marta Kostyuk.