Porsche Tennis Grand Prix: "Warum wollen Sie einen Porsche gewinnen, Frau Sabalenka?"
Aryna Sabalenka kann heute endlich ihren ersten Porsche Tennis Grand Prix gewinnen - nach zwei vergeblichen Anläufen. Klar ist: Keine andere Spielerin will "ihren" Porsche so sehr wie sie!
von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet:
23.04.2023, 10:33 Uhr
Die Frage des Kollegen in der Pressekonferenz war so amüsant wie logisch zugleich: "Warum bedeutet es Ihnen so viel, einen Porsche zu gewinnen? Ich meine, Sie könnten ihn sich doch sicher auch leisten."
Der Hintergrund: Aryna Sabalenka hatte bereits im Vorjahr immer und immer wieder mit dem aufgebauten Porsche geshakert, in den On-Court-Interviews darauf hingewiesen, wie sehr sie ihn im Blick habe, wenn sie spiele. Und nun, wie also lautete ihre Antwort?
"Es ist doch cooler, ihn zu gewinnen - anstatt ihn zu kaufen", sagte sie und lachte laut. "Ich mag Dinge, die man gratis bekommt, wissen Sie."
Überhaupt lachte Sabalenka viel in dieser Woche, die Presserunden waren mit der 24-Jährigen waren mit die entspanntesten. Sabalenka wirkte nie gestresst, schien Spaß zu haben an den Tätigkeiten im Anschluss an ihre eigentliche Arbeit auf dem Tennisplatz. Sabalenka gab sich auch sonst bescheiden, erzählte von ihrem Besuch im Supermarkt, denn "das ist alles, was ich brauche: Essen und ein Hotel."
In ihren drei Matches spielte sie größtenteils tolles Tennis, einzig Freundin Paula Badosa bereitete ihr Probleme - Sabalenka lag Satz und Break zurück, kämpfte aber verbissen und jubelte am Ende.
Beim Porsche Tennis Grand Prix will sie nun erstmals gewinnen, nach zwei Finaleinzügen in den vergangenen Jahren. In denen es jedesmal gegen die Nummer 1 der Welt ging - 2021 gegen Ashleigh Barty (Barty siegte mit 3:6, 6:0, 6:3), 2022 gegen Iga Swiatek (Swiatek gewann mit 6:2, 6:2).
Sabalenka mit großem Support
Nun geht es also wieder gegen Swiatek. Sie müsse aggressiv spielen und sich gut bewegen, sagte Sabalenka, die eine gefüllte Box hat in der Porsche Arena - ihr Freund ist hier, der ehemalige Eishockeyprofi Konstantin Koltsov, der zwar weiterhin im Eishockey als Coach arbeitet, aber die Saisonpause nutzt, um Sabalenka zu begleiten; dazu kommt der Coach; ihr Hittingpartner und dessen Familie - mit seiner Frau sei sie gut befreundet, erzählte Sabalenka. Die Tochter der beiden ist ebenfalls da, sie, Sabalenka sei Patentante, "ich bezeichne sie daher immer als meine Tochter."
Insgesamt also habe sie "wunderbare Unterstützung hier in Stuttgart", und das gilt wohl auch für die Zuschauer in der Porsche Arena, die Sabalenka ebenfalls mit ihren offenen On-Court-Interviews für sich eingenommen hat.
Wer im Finale am Ende lacht? Es wird sich zeigen - ab 13 Uhr geht's los.