Rafael Nadal: "Dann muss Djokovic geimpft werden"
Rafael Nadal hat sich im Gespräch mit einer spanischen Tageszeitung zu den Impf-Kommentaren von Novak Djokovic geäußert.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
11.05.2020, 11:09 Uhr
Djokovic hatte vor einigen Wochen erklärt, er wisse noch nicht ob er sich gegen das Coronavirus impfen lassen wolle, sollte es denn in Zukunft einen Impfstoff geben. "Ich persönlich bin gegen Impfungen. Ich möchte nicht, dass mich jemand zwingt, einen Impfstoff einzunehmen, um reisen zu können", so der Weltranglisten-Erste auf Facebook. Der sich jedoch gewahr ist, dass er letzten Endes eine Entscheidung werde treffen müssen.
Das sieht auch Rafael Nadal so. Der 19-fache Grand-Slam-Champ stellte gegenüber der Zeitung La Voz de Galicia zwar klar, dass "niemand von irgendjemandem etwas verlangen kann". Aber wenn man zu einer Tour gehöre, müsse man sich an die Regeln halten. "Und wenn die Tour eine Impfung zum Schutz aller vorschreibt, dann muss Djokovic geimpft werden, wenn er wieder auf höchstem Niveau Tennis spielen will. Genau wie ich. Jeder muss es einhalten. Wenn die ATP oder die ITF uns zwingt, einen Impfstoff zum Tennisspielen zu bekommen, müssen wir ihn bekommen."
Dies gelte ja auch für andere Vorgaben. "Wie wir auch Einschränkungen haben, was Medikamente angeht, um die Anti-Doping-Vorschriften zu erfüllen. Es geht dann darum, die Regeln zu befolgen."
Djokovic und die Sache mit dem Wasser
Djokovic hatte zuletzt durch mehrere Instagram-Videos mit seinem "Ratgeber" Chervin Jafarieh für Aufsehen gesorgt. In einem sprachen die beiden von derart positiven Gedanken, die sogar giftiges Wasser verwandeln könnten. "Ich kenne einige Leute, die durch energetische Transformationen, durch die Kraft von Gebeten, durch die Kraft von Dankbarkeit, das giftigste Essen oder vielleicht das giftigste Wasser in das Wasser mit der größten Heilkraft verwandelt haben, weil Wasser reagiert. Wissenschaftler haben bewiesen, dass die Moleküle im Wasser auf unsere Emotionen, auf das, was gesagt wurde, reagieren", so Djokovic.
Mehrere Tennisexperten äußerten sich entrüstet über Djokovics Aussagen und verwiesen auf seine Verantwortung als weltbester Tennisspieler mit einer entsprechend großen Reichweite. "Es gibt eine reale Verantwortung als Nummer 1 der Welt. Und Teil davon ist es, die Wissenschaft und die objektive Wahrheit zu respektieren", sagte hierzu der Journalist, Buchautor und Tennisexperte Jon Wertheim.