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Red Bull Bassline: Wien kann auch Show-Tennis

Erstmals wurde das Red Bull Bassline in der Wiener Stadthalle ausgetragen. Es war ein voller Erfolg.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 21.10.2024, 13:02 Uhr

Die Wiener Stadthalle hat am Freitag gebebt
© Mirja Geh
Die Wiener Stadthalle hat am Freitag gebebt

Von Jens Huiber aus der Stadthalle

Der Wiener (unzulässige Verallgemeinerung, aber gut) und die Wienerin (so viel Zeit muss sein) sind ein großes Publikum. Zumindest dann, wenn sie für die Dreieurofünzig, die sie für eine Veranstaltung hingelegt haben, auch eine entsprechende Gegenleistung bekommen. Dann wird schon mal der Refrain von „99 Luftballons“ a capella gesungen, während auf dem Center Court in der Wiener Stadthalle gerade Alexei Popyrin und Flavio Cobolli ein freundliches Wettspiel austragen.

Oder, wenn die voll besetzte Halle (Chronistenpflicht: Der Oberrang war abgedeckt) beim letzten Punkt zwischen Alexander Zverev und Joel Schwärzler jeden Schlag mit einem „Uh“ oder „Ah“ begleitet. Wer sich erinnern kann: So hat man das damals im Praterstadion auch gemacht: beim Einspielen von Horst Stoff und Michael Chang vor dem entscheidenden Match in der legendären Davis-Cup-Partie zwischen Österreich und den USA.

Zverev gewinnt wie schon 2023

Damals ist es um alles gegangen - am Freitagabend beim Red Bull Bassline um ein bisschen weniger. Richtig ernst wird es erst heute mit den Qualifikationsmatches, die nach guter, alter Art ohne Musikbeschallung auskommen werden. Eben das hat am Freitag gut gepasst, ebenso wie die kurzen Interviews von Babsi Schett nach den einzelnen Sätzen. Man kennt sich ja sowieso in der Tennisszene, aber die Tiroler Tennisgöttin kennt alle noch ein bisschen besser.

Alexander Zverev, der die Freitagssause wie schon im vergangenen Jahre gewinnen konnte, bekam von Moderator Stefan Steinacher einen Crashkurs im Tirolerischen, zeigte sich von der Atmosphäre überaus angetan. Dass bei so einem Event so eine Stimmung herrsche - das hat der Nummer eins der Erste Bank Open 2024 Respekt abgenötigt. Und Zverev hat in seinem Tennisleben schon viel gesehen.

Tatsächlich war die Entscheidung, diesmal in die Stadthalle zu gehen, goldrichtig. Wer eine gute Show bieten möchte, der sollte das auch auf der bestmöglichen Bühne tun. Und die Fans in Wien haben das goutiert.

 

von Jens Huiber

Samstag
19.10.2024, 09:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.10.2024, 13:02 Uhr