Roger Federer - Doktorwürde und Rede an US-amerikanischer Elite-Uni

Tennis-Legende Roger Federer wurde bei der US-amerikanischen Dartmouth-Universität die Ehrendoktor-Würde zuteil und hielt zu diesem Anlass eine durchaus spaßige Rede.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 11.06.2024, 20:50 Uhr

© Getty Images
Roger Federer wurde zum zweiten Mal die Ehrendoktor-Würde zuteil

Dr. Roger Federer - klingt nicht schlecht, oder? Gut, eigentlich dürfte sich “King Roger” bereits seit 2017 so heißen, denn damals wurde der lebenden Tennis-Legende bereits die Ehrendoktor-Würde in Basel verliehen. Doppelt hält jedoch bekanntlich besser, wessenthalben ein zweiter Titel dieser Art nicht verkehrt sein kann. Die US-Eliteuniversität Dartmouth war so frei, Federer ebenfalls zu honorieren, wofür sich der Sympathietäger schlechthin mit einer unterhaltsamen Rede bedankte.

Eventuell stellt sich völlig zurecht die Frage, warum gerade die Dartmouth-Universität in Hanover, New Hampshire, die Verleihung vornahm. 1993 hatte hier sein Manager Tony Godsick das Studium abgeschlossen, und 2024 ist ebendort dessen Tochter in der Abschlussklasse vertreten. Grund genug für “Fed-Ex” eine ganz besondere Ansprache vom Stapel zu lassen.

Drei große Lebensweisheiten

Zunächst musste sich der Schweizer jedoch Luft verschaffen - und das im doppelten Sinn, denn die Robe, die er zu tragen verpflichtet wurde, engte ihn offenkundig ein. “Ich kann mich darin kaum bewegen. Die letzten 35 Jahre habe ich fast täglich Shorts getragen", eröffnete Federer seinem Publikum. Zudem habe er nur deswegen zugesagt, da Dartmouth als das Wimbledon des Beerpong gelte. Dabei handelt es sich um ein Trinkspiel, bei dem man mit einem Tischtennisball in einen Becher treffen muss. “Vielleicht werde ich ja Beerpong-Profi”, scherzte der 20-fache Grand-Slam-Champion. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war ihm die Gunst der Zuhörer gewiss. 

Insgesamt versuchte Dr. Federer seinem Auditorium drei Weisheiten umzuhängen, die er als Lehren aus seinem Tennisleben präsentiere: Zunächst sei “Mühelosigkeit ein Mythos”, denn wenn etwas mühelos aussehe, stecke fast immer auch sehr viel Arbeit dahinter. Weiters sei klar, dass “jede und jeder verliert, und das immer wieder”. Er selbst habe die Niederlage im Wimbledon-Finale 2008 gegen Rafael Nadal als äußert schmerzlich empfunden. Dennoch zog er die richtigen Lehren aus der verlorenen Partie, richtete sich wieder auf und holte danach noch weitere acht Grand-Slam-Titel.

Und zu guter Letzt: “Das Leben ist noch viel mehr”. Tennis habe ihm so viele schöne Erinnerungen beschert, aber: “Meine Erfahrungen abseits des Platzes nehme ich genauso mit. Die Orte, die ich bereisen durfte, die Möglichkeit, etwas zurückzugeben, und vor allem die Menschen, die ich getroffen habe.” 

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Federer Roger

von Stefan Bergmann

Dienstag
11.06.2024, 21:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.06.2024, 20:50 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Federer Roger