Roger Federer: „Ich glaube, dass ich die Zitrone ausgepresst habe“

In seinem ausführlichsten Interview seit seinem Rücktritt beim Laver Cup 2022 hat Roger Federer im GQ Magazine einen Einblick in sein aktuelles Leben gegeben. Und einen Rückblick auf die letzten Momente seiner grandiosen Karriere.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 16.03.2024, 11:46 Uhr

Roger Federer vor ein paar Tagen in San Francisco
© Getty Images
Roger Federer vor ein paar Tagen in San Francisco

Roger Federer hat einiges zu tun gehabt in den letzten Tagen, schließlich galt es ja den Laver Cup für 2025 in San Francisco zu promoten, bei dieser Gelegenheit auch gleich den Golden State Warriors einen Besuch abgestattet und schließlich bei der Oscar-Verleihung in Los Angeles auf dem roten Teppich zu glänzen.

Zwischendurch hat der Maestro auch noch Zeit gefunden, dem GQ Magazine ein ausführliches Interview zu geben. Interessanterweise in einem Haus, das auch schon Filmkulisse für „The Big Lebowski“ war. Ein Klassiker, den Federer nicht kennt. Das nämliche Haus indes schon: hier hat der mittlerweile 42-Jährige schon mal einen Spot für eine Champagner-Kampagne gedreht.

Hier einige der interessantesten Passagen des Interviews:

Roger Federer auf die Frage …

… ob er Tennis vermisst ...

Das tue ich wirklich nicht. Ich habe meinen Frieden gefunden. Ich glaube, das kommt auch daher, dass meine Knie, mein Körper und auch mein Geist mir nicht mehr erlauben, auf der Tour zu sein. Denke ich mir manchmal: Ok, hätte ich diesen Schlag treffen können? Ja, okay: Vielleicht könnte ich das in diesem Moment. Aber ich glaube, dass ich die Zitrone ausgepresst habe. Ich habe alles versucht, das ich konnte.

… wie viel der aktuellen Tour er noch verfolgt …

Ich sehe mir Highlights an. Ein ganzes Match anzuschauen, fällt mir schwer, weil ich immer was mit den Kindern zu tun habe und ständig auf Achse bin. Im letzten Jahr habe ich vielleicht ein komplettes Match gesehen. Ansonsten sind es Highlights und ich schaue mir die Ergebnisse an. Ich bin tatsächlich überrascht. Ich dachte, dass ich mich komplett verabschieden würde, und dass es mir egal wäre, aber ich glaube, dass ich noch zu viele Spieler kenne und wissen möchte, wie sie sich schlagen.

… wie es sich anfühlt, dass in den Top Ten keine einhändige Rückhand mehr vertreten ist …

Das habe ich persönlich genommen. Auf der anderen Seite macht es uns Einhänder - Rod Laver, Sampras, mich - zu etwas Besonderem. Dadurch, dass wir die Fackel so lange getragen haben. Ich liebe es, Einhänder wie Stan (Wawrinka) oder (Richard) Gasquet und (Stefanos) Tsitsipas zu sehen. Dominic Thiem hat eine wundervolle Rückhand. Auch Grigor (Dimitrov), ein guter Freund.

… über die fehlende Variabilität im modernen Tennis …

Schauen wir mal, wohin sich das Spiel entwickelt. Aber natürlich ist es ein Problem, wenn viele ähnliche Spieler gegeneinander antreten, dass viele Punkte auf ähnliche Art und Weise beendet werden. Mein Gedanke auf der Tour war immer: Jeden Punkt auf die gleiche Art zu spielen, ist genau das, was mein Gegner möchte. Was er nicht mag, ist, wenn ich durchmische und Variabilität habe. Wenn ich also zwei Jungs sehe, die 20 identische Punkte hintereinander spielen, dann gefällt mir das nicht.

Dsa gesamte Interview mit Roger Federer findet Ihr hier.

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Samstag
16.03.2024, 15:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.03.2024, 11:46 Uhr

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