Roger Federer tadelt "TV-Kommentator" Nick Kyrgios: "Wir wollen ihn auf dem dem Court sehen"

Lokalmatador Kyrgios war bei den Australian Open in der ersten Runde ausgeschieden und hatte nach dem frühen K.o. bei seinem Heim-Major für den Sender Channel 9 kommentiert. 

von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet: 21.01.2019, 17:13 Uhr

Roger Federer (r.) sorgt sich um Nick Kyrgios (l. )
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Roger Federer (r.) sorgt sich um Nick Kyrgios (l. )

In seiner Rolle als TV-Experte lobte Kyrgios den Grand-Slam-Rekordsieger Federer in diesen Tagen über den grünen Klee. Doch der 37-jährige Schweizer, der am Sonntagabend im Achtelfinale in vier Sätzen an Stefanos Tsitsipas (Griechenland/Nr. 14) scheiterte, würde den launigen Australier lieber in anderer Funktion sehen.

"Wir brauchen ihn in den nächsten zehn Jahren erstmal auf dem Court", sagte Federer und meinte: "Ich mag Nick, und ich mag, wie er spielt. Wir wünschen uns ihn aber eher auf dem Platz als in der Kommentatoren-Box."

Der Weltranglisten-52. Kyrgios, 2016 schon einmal die Nummer 13 der Welt, hatte sich den Unmut seiner Landsleute auch beim diesjährigen "Happy Slam" zugezogen. Sein Erstrundenmatch verlor er mit 4:6, 6:7, 4:6 gegen Milos Raonic (Kanada/Nr. 16) und klagte über Schmerzen im rechten Knie.

"Ich war während der letzten Saison fünfeinhalb Monate lang von zu Hause weg und will das eigentlich nie wieder" Nick Kyrgios

Kurz darauf postete Kyrgios ein Bild, dass ihm beim Basketballspielen mit dem ehemaligen NBA-Profi David Lee zeigte, dem Verlobten der Weltranglistendritten Caroline Wozniacki (Dänemark). Sinnvolles Krisenmanagement sieht anders aus.

Schon vor Beginn der Saison hatte Kyrgios, das schlampige Genie, über seine Reisemüdigkeit geklagt.

"Ich war während der letzten Saison fünfeinhalb Monate lang von zu Hause weg und will das eigentlich nie wieder. Ich spiele genug Tennis. Ich habe es immer satt, wenn ich heim komme", sagte der 23-Jährige und gab bekannt, in diesem Jahr weniger Turniere spielen zu wollen als 2018 - da waren es inklusive des Davis Cups insgesamt 15 Events.

Kyrgios hatte vor Beginn seines Heim-Slams sogar gesagt, wenn er die Australian Open gewänne, würde er "wahrscheinlich für den Rest des Jahres gar nicht mehr spielen".

Man darf gespannt sein, ob der 1,93-m-Schlaks mit dem goldenen Händchen und der chronisch gereizten Aura doch noch irgendwann seinen Frieden auf der Tour findet.

Der Wurm jedenfalls scheint auch 2019 drin zu sein. Vor seinem Start in Brisbane (Achtelfinalaus gegen Jeremy Chardy) war "Kygs" von einer Spinne gebissen worden und hatte eine Nacht im Krankenhaus verbringen müssen.  

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von Ulrike Weinrich aus Melbourne

Montag
21.01.2019, 20:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.01.2019, 17:13 Uhr

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