Federer will nicht kitschig abtreten
Gibt es das perfekte Karriereende - oder ist es für jeden individuell? Roger Federer jedenfalls weiß, was er will und wann der Moment zum Aufhören gekommen ist.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
17.04.2017, 11:24 Uhr
Bei Stefan Edberg war's ein Abschiedsjahr, Pete Sampras hörte nach dem US-Open-Sieg auf, Boris Becker nach einem letzten Mal in Wimbledon, Steffi Graf nach einer verletzungsbedingten Aufgabe, Thomas Muster gänzlich ohne Ankündigung... die Gründe und Arten eines Karriereendes sind vielfältig. Sampras' finaler Sieg wird bei vielen oft als Traum-Ende angesehen, und nach Roger Federers Sieg in Melbourne im Januar dachten nicht wenige an ein ähnliches Ende für den Maestro. Der jedoch hat andere Pläne.
Auch nach einem eventuellen Wimbledon-Sieg sei das Ende nicht zwingend auf seiner Agenda, versicherte Federer nun. "Daran habe ich noch nie gedacht. Das müsste aus dem Moment kommen. Ich habe schon weit über Wimbledon hinaus geplant. Derzeit plane ich den Auftakt von 2018. Ich glaube nicht, dass Siege oder Niederlagen bestimmen, wann ich aufhöre. Es sind eher der Kopf und der Körper", sagte er in einem Gespräch in der Schweiz.
Ein perfektes Ende, ein Abgang auf dem Höhepunkt sei nicht sein Ziel, so Federer weiter. "Ich spiele fürs Leben gerne Tennis, und ich spiele, solange ich Erfolg habe, mir damit Freude machen kann, meine Familie Freude daran hat und mein Team. So läuft das. Ich muss nicht auch noch kitschig abtreten."