Su-Wei Hsieh: Grüner Daumen auf roter Asche

Su-Wei Hsieh hat im Doppel in Madrid ihr Comeback gegeben - an der Seite von Barbora Strycova. Aber warum war die Taiwanesin überhaupt so lange weg?

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 01.05.2023, 21:44 Uhr

Su-Wei Hsieh sah schon wie die sichere Verliererin aus
© Getty Images
Su-Wei Hsieh

Es könnte bislang kaum besser laufen für Hsieh und Strycova: Die beiden Wimbledonsiegerinnen (2019) haben es beim Comeback-Turnier direkt ins Viertelfinale geschafft, am Mittwoch wird dort ein sehenswertes Spielchen anstehen gegen Leylah Fernandez und Taylor Townsend.

Während Strycova im vorvergangenen Jahr ihr erstes Kind bekommen hat und aufgrund dessen ihre Karriere eigentlich beendet hatte (sie spielt nun noch ein paar Turnierchen, das letzte sollen die US Open sein), war Hsieh: einfach weg. Die WTA Finals hatte sie 2021 noch mitgenommen und an der Seite von Elise Mertens das Finale erreicht, und dann..?

"Ich war zu Hause, habe meine Blumen geschnitten, meine Pflanzen in Ordnung gebracht", antwortete sie in Madrid auf ebenjene Frage. "Es war eine sehr entspannte Zeit daheim."

Der seriösere Hintergrund: Sie habe eine alte Verletzung aus 2019 auskurieren wollen, dafür sei zuvor keine Zeit gewesen. "Ich wollte etwas ausruhen, weil ich auch wieder Einzel spielen wollte."

Wirklich verpasst habe sie aber nichts, so Hsieh, man habe sich einen großen Fernseher zugelegt, da habe man alle Spielerinnen in höchster Auflösung verfolgt.

Hsieh: "Sehe jung aus, aber ich bin es nicht mehr"

Auf Strycova gewartet habe sie nicht extra fürs Comeback. Aber ihr Freund und Coach Frederic Aniere habe einen anderen Job angenommen und nicht mit ihr reisen können; auch ihr Bruder, der ebenfalls als ihr Trainer fungiert hatte, habe ein weiteres Kind bekommen. Und alleine reisen gehe im Einzel nicht, unmöglich, so wieder aufs höchste Niveau zu kommen, so Hsieh.

Ihr Einzelcomeback plane sie aber noch, sie wolle langsam beginnen ("Ich sehe jung aus, aber ich bin es nicht mehr"), so die 37-Jährige mit dem so besonderen Spiel. Mit dem sie bereits Garbine Muguruza, Johanna Konta, Bianca Andreescu, Aryna Sabalenka, Naomi Osaka, Karolina Pliskova, Angelique Kerber, Simona Halep zur Verzweiflung gebracht hat.

Wie und wo sie spielen wird? Hängt auch davon ab, wo sie ins Feld kommt mit ihrem Protected Ranking - Ende 2021 stand sie auf Platz 106. Und: Wo sie Wildcards erhalten wird.

Hier geht's zum Doppel-Draw in Madrid

von Florian Goosmann

Dienstag
02.05.2023, 08:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.05.2023, 21:44 Uhr