Thriller vor den US Open: Zverev bereit für die Titeljagd?

Alexander Zverev erlebt eine Saison mit Aufs und Abs. Doch kurz vor den US Open tankte Deutschlands Nummer eins Selbstvertrauen.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 19.08.2024, 19:50 Uhr

Alexander Zverev schied in Cincinnati im Halbfinale aus
© Getty Images
Alexander Zverev schied in Cincinnati im Halbfinale aus

Alexander Zverev ackerte, rannte, kämpfte - doch es reichte nicht. Unter lautstarkem Jubel umarmte er nach dem dreistündigen Tennis-Thriller von Cincinnati seinen Kontrahenten Jannik Sinner, trotz der Niederlage huschte ein Lächeln über das Gesicht von Deutschlands Nummer eins. Denn aus dem dramatischen und hochklassigen Schlagabtausch kann Zverev weiter Mut für seine Titelmission schöpfen.

Die Generalprobe vor den US Open (ab 26. August) darf als gelungen bezeichnet werden, auch wenn Zverev beim stark besetzten Masters am Ende haarscharf am Finale vorbei schlitterte. Nach dem "harten" und "aufregenden" Marathon-Duell hatte auch der Weltranglistenerste Sinner nur lobende Worte für seinen Konkurrenten übrig. "Es war ein gutes Spiel für uns beide. Er hat sehr, sehr gut aufgeschlagen, deshalb kann ich sehr stolz auf mich sein", sagte der Italiener.

Zverev lässt Fans hoffen

Zuletzt hatte Zverev viermal in Folge gegen Sinner triumphiert, dieses Mal ging der Hamburger nach 3:07 Stunden mit 6:7 (9), 7:5, 6:7 (4) als Verlierer vom Platz und lässt so kurz vor dem letzten Grand Slam des Jahres dennoch hoffen. Denn vor nicht allzu langer Zeit schlug die Bild-Zeitung noch Alarm, machte sich "große Sorgen" um Zverev und stellte die Frage: "Wie krank ist er wirklich?"

Bei den Olympischen Spielen war der 27-Jährige da gerade früh gescheitert, klagte über ein mysteriöses Unwohlsein und kündigte Bluttests an, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auch anschließend beim Masters in Montreal war bereits im Viertelfinale Schluss, Zverev hustete, hatte Atemprobleme. In Cincinnati präsentierte er sich nun bereit für die Titeljagd in New York.

Zverev reist mit 52 Siegen im Gepäck nach New York

"Ich habe mich auf dem Platz gut gefühlt, die ganze Woche schon", hatte Zverev gleich nach seinem lockeren Start in das ATP-Turnier gegen den Russen Karen Khachanov verkündet. In Cincinnati trotzte Zverev eigenen Leistungsschwankungen im Match gegen den Spanier Pablo Carreno Busta oder widrigen Wetterumständen im Duell mit dem Lokalmatadoren Ben Shelton. Auch im Halbfinale ließ er sich von einer Regenunterbrechung nicht aus der Ruhe bringen und zwang Sinner in den Tiebreak.

In welcher Form Zverev letztlich bei den US Open aufschlagen wird, ist nach dem komplizierten Tennisjahr, das hinter ihm liegt, dennoch schwer abzusehen. Auf der einen Seite sind da die Rückschläge wie das frühe Olympia-Aus und die gesundheitlichen Probleme in Paris und Kanada. Auf der anderen Seite stehen all diesen Schwierigkeiten die nackten Zahlen gegenüber. Zverev feierte in Cincinnati gegen Shelton seinen 52. Sieg der Saison, kein anderer Tennisprofi kann da mithalten. Ein Titelgewinn hätte ihn in der Weltrangliste auf Rang zwei befördert.

"Es ist ein gutes Jahr", sagt Zverev, "aber ich musste auch ein paar sehr harte Niederlagen wegstecken." Niederlagen, die ihn unter anderem den ersehnten ersten Grand-Slam-Titel kosteten: Das knapp verlorene Endspiel bei den French Open gegen Carlos Alcaraz, ein frühes Scheitern in Wimbledon und ein unglückliches Aus bei den Australian Open. In New York nimmt Zverev den nächsten Anlauf.

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von Nikolaus Fink

Montag
19.08.2024, 21:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.08.2024, 19:50 Uhr

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