Toni Nadal: "Freue mich auf Dominic Thiems ersten Grand-Slam-Titel"
Der Onkel und langjährige Coach von Rafael Nadal, Toni Nadal, hat sich in einer Kolumne über das hochklassige Viertelfinalmatch seines Neffen gegen Dominic Thiem geäußert. Er berichtete davon, dass Thiems Mutter Karin ihm als allererstes gratulierte und strich hervor, warum die beiden Spieler ein Vorbild für den Weltsport sind.
von tennisnet
zuletzt bearbeitet:
06.09.2018, 15:35 Uhr
"Gleich nach dem Match - und nach einer schlaflosen Nacht - bekam ich von Karin eine Nachricht. Es war die erste, und das nur wenige Minuten nach der Partie", schrieb Nadal bei El Pais.
"Nicht nur ein Mal kam es vor, dass mein Neffe eine Partie, die am seidenen Faden hing, verloren hatte. Daher weiß ich genau, wie schwierig es ist, mit diesem bitteren Gefühl umgehen zu müssen - vor allem als Verwandter. Es ist schwierig, sich von den Bildern des Matchballs oder eines engen Tiebreaks zu befreien. Deshalb schätze ich jene Mutter, die in solch einem schmerzhaften Moment die Güte besaß, solche Worte zu schreiben."
Toni Nadal: "Freue mich immer mit korrekten, gebildeten Siegern"
Dienstagnacht setzte sich Nadal gegen Thiem nach fast fünf Stunden im Tiebreak des fünften Satzes hauchdünn durch. Es war bereits das elfte Duell der beiden - das erste auf Hartplatz.
Nach dem Match strich Toni Nadal hervor, dass die Rivalität der beiden ein Exempel für ein neues Verständnis einer solchen ist. Das Verhältnis der Spieler ist ein durchwegs freundliches, beide Seiten schätzen einander sehr.
"Der Tag, an dem Dominic eine Grand-Slam-Trophäe gewinnen wird, an dem werde ich sehr glücklich sein. Ich verfolge im Grunde drei Sportarten: Tennis, Fußball und Golf. Ich habe mich immer mit jenen Siegern gefreut, die korrekt, gebildet und mit guten Manieren auftreten", sagte Nadal.
Rafael Nadal vs. Dominic Thiem: "Glück hat entschieden"
Am Tag nach dem Match fuhr der 57-Jährige in die Akademie seines Neffen und nutzte die Gelegenheit, eine Ansprache über zwei Athleten mit Vorzeigementalität zu halten. Er strich die Kämpferqualitäten von Rafael Nadal hervor, der sich nach einem 0:6 im ersten Satz zurückkämpfte.
Gleichermaßen zollte er dem Kampfgeist Thiems Respekt, nachdem dieser sich nach verlorenen Sätzen zwei und drei in einen entscheidenden Durchgang spielte. "Vom Beginn bis zum Schluss stellte sich eine Gleichheit im Kräfteverhältnis dar, sodass das Resultat am Ende nur durch den Faktor Glück entschieden wurde."