US Open 2020: Thiem gegen Zverev - das zehnte Meeting wird das wichtigste
Dominic Thiem und Alexander Zverev treffen im Endspiel der US Open zum insgesamt zehnten Mal aufeinander. In der internen Bilanz hat der Österreicher die Nase mit 7:2-Siegen vorne.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
13.09.2020, 15:32 Uhr
Neun Matches gegeneinander in den vergangenen knapp fünf Jahren - das ist für zwei Spieler, die sich konstant unter den besten zehn Profis der Welt tummeln, eigentlich gar nicht so viel. Andererseits: Nachdem Dominic Thiem und Alexander Zverev in der ATP-Weltrangliste nur wenige Spieler vor sich haben, besteht die Chance eines Treffens eben zumeist erst in den späteren Runden. So wie jetzt in New York City, wo die beiden ihr insgesamt drittes Endspiel gegeneinander bestreiten. Zum ersten Mal ging es für Thiem und Zverev in Nizza 2016 um den Titel, der Deutsche hatte auf dem Weg ins Finale viel Kraft gelassen, einen Marathon an den nächsten gehängt. Gegen Ende des zweiten Satzes bekam Zverev Nasenbluten, Thiem ließ nichts anbrennen, verteidigte seinen im Jahr zuvor gegen Leonardo Mayer errungenen Titel.
Zwei Jahre später standen vor dem Endspiel in Madrid die Zeichen wieder auf Sieg Thiem, hatte er doch im Halbfinale Rafael Nadal in einem fantastischen Tennismatch besiegt. Zverev war das rechtschaffen wurst, der gebürtige Hamburger diktierte mit seinem Aufschlag, spielte so aggressiv wie in wohl keiner anderen Partie gegen Thiem. Und verwehrte seinem Kumpel den ersten Sieg bei einem ATP-Masters-1000-Turnier. Für Zverev war Madrid nach Rom und Montreal 2017 bereits der dritte in dieser Kategorie, Thiem konnte erstmals 2019 in Indian Wells anschreiben.
Thiem hat Zverev in London und Melbourne geschlagen
Die beiden jüngsten Partien fanden in der Vorschlussrunde statt: Zunächst 2019 bei den ATP Finals in London. Auf einem Untergrund, der der gängigen Einschätzung nach Dominic Thiem eher weniger entgegenkommt als Alexander Zverev. Das recht eindeutige Ergebnis von 7:5 und 6:3 zugunsten des 27-jährigen aus Lichtenwörth gibt den Spielverlauf zumindest im ersten Satz nicht wider, bis zu einem unerklärlichen Smash-Fehler von Zverev war das Match extrem ausgeglichen.
Wie auch die letzte Referenzgröße, das Halbfinale bei den Australian Open Anfang 2020. Thiem verlor den ersten Satz, zeigte in den Sätzen drei und vier in den Tiebreaks dann große Nervenstärke. Nie waren die Einsätze aber größer als am heutigen Sonntag, wenn Thiem und Zverev um 16 Uhr Ortszeit (22 Uhr MESZ, live bei Eurosport, in Österreich bei ServusTV und in unserem Liveticker) ins Arthur Ashe Stadium einlaufen werden. Immerhin: Dominic Thiem kann schon auf Erfahrungen in Major-Endspielen zurückgreifen. Auch wenn diese bekanntlich nicht positiv waren.
Hier alle Matches zwischen Dominic Thiem und Alexander Zverev
Jahr | Turnier/Belag | Sieger | Ergebnis |
2020 | Australian Open (Hartplatz) | Thiem | 3:6, 6:4, 7:6 (3), 7:6 (4) |
2019 | ATP Finals (Hartplatz Halle) | Thiem | 7:5, 6:3 |
2018 | Roland Garros (Sand) | Thiem | 6:4, 6:2, 6:1 |
2018 | Madrid (Sand) | Zverev | 6:4, 6:4 |
2017 | Rotterdam (Hartplatz Halle) | Thiem | 3:6, 6:3, 6:4 |
2016 | Peking (Hartplatz) | Zverev | 4:6, 6:1, 6:3 |
2016 | Roland Garros (Sand) | Thiem | 6:7 (4), 6:3, 6:3, 6:3 |
2016 | Nizza (Sand) | Thiem | 6:4, 3:6, 6:0 |
2016 | München (Sand) | Thiem | 4:6, 6:2, 6:3 |