US Open 2024: „Dimitrov, Room 1, now!“ - der Recap zu Tag 7
Auch bei einem Grand-Slam-Turnier macht es Spaß, alte Bekannte wiederzutreffend. Oder zumindest zu hören. Die Beobachtungen zu Tag 7.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
02.09.2024, 10:59 Uhr
- Es ist sicherlich möglich, mit ganz viel Übung an seiner eigenen Stimme zu feilen. Ein gewisses Timbre muss allerdings von Haus aus vorhanden sein. Sonst wird aus dem Bariton nur schwer ein Bass. Nun wurde zu Beginn der Woche unter Journalisten angemerkt, dass es bei den diesjährigen US Open die grandiosen Ansagen des wirklich gesegneten Sprechers im Pressezentrum nicht mehr gibt. Well, guess who’s back? Mit Beginn der Woche zwei heißt es jetzt wieder: „Attention, please. Grigor Dimitrov is on his way to Room 1 now. Dimitrov, Room 1, now!“ Und das freut alle Anwesenden.
- Apropos: Serena Williams hat sich erneut anwesend gemeldet. Grund dafür war ebenjener Grigor Dimitrov. Serena, vor allem aber auch Venus, können sehr gut mit dem bulgarischen Feingeist. Spätestens seit der Corona-Zeit, während der Dimitrov an den Fitnessvideos von Venus in den sozialen Medien partizipierte.
- Bei der unfassbaren Geschäftstüchtigkeit der USTA darf es niemanden wundern, dass die einzelnen Spieltage an diverse Sponsoren verkauft sind. Die fraglichen Unternehmen erhalten dann die Möglichkeit, an den Eingängen ein paar Goodies und/oder Werbebotschaften unterzubringen. Am gestrigen Sonntag war eine Fluggesellschaft dran. Und im lichte dieses Umstands war es besonders auffällig, wie nachlässig die Einlasskonrollen der mitgebrachten Taschen mittlerweile geworden sind.
- Taylor Townsend hat sich ja längst einen kleinen, feinen Platz in den Herzen der amerikanischen Tennisfans erspielt. Und in diesem Jahr scheinen die Aussichten auf einen Titel so gut wie noch nie. Denn Townsend hat sich wie schon in Wimbledon mit Katerina Siniakova zum Paarlauf verabredet. Das hat vor wenigen Woche ja bestens funktioniert. Und vor zwei Jahren stand Townsend ja auch schon einmal im Doppelfinale der US Open. Damals an der Seite von Cathy McNally.
- So wenig Spannung beim Match von Alexander Zverev gegen Brandon Nakashima ab Mitte des zweiten Satzes auch aufkommen mochte - gegen Ende gab es doch (noch mehr) Unruhe im Publikum. Denn knapp vor der Sperrstunde setzte noch einmal ein Schwarm an Flugameisen zum Angriff an.
- Man muss Mats Wilander einfach lieben. Nicht nur für seine Einschätzungen an der Seite der Tiroler Tennisgöttin Babsi Schett für Eurosport. Sondern auch für seine Bescheidenheit. Mats ist eine fucking Legende (allein 1988 hat er drie Grand-Slam-Tunriere gewonnen, eben auch in Flushing Meadows) - und setzt sich für sein Mittagessen in die rechtschaffen schmucklose Kantine, die den normalsterblichen Journalisten vorbehalten ist. Nur so viel: Außer Mats hat man da noch nicht viel TV-Prominenz gesehen.