US Open 2024: Lleyton Hewitt’s persönliches Djokovic-Déjà-Vu
Mit seiner 4-Satz-Niederlage gegen Alexei Popyrin ereilte Novak Djokovic erstmals seit 2006 wieder das frühe Aus in der dritten Runde der US Open. Kurios dabei, dass gestern mit Lleyton Hewitt sein damaliger Bezwinger in der Box seines Gegners saß.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
31.08.2024, 18:45 Uhr
Bei Lleyton Hewitt ist ja bekannt, dass er das Tennis mit jeder Faser seines Körpers intensivst lebt. Wenn man den 43-jährigen in seiner Tätigkeit als Davis-Cup-Kapitän wahrnimmt, spürt man die gleiche Hingabe für den Sport, wie zu seiner aktiven Zeit. Und so ließ es sich der Kopf des australischen Herren-Tennis selbstverständlich nicht nehmen, seinen Landsmann Alexei Popyrin im Match gegen Novak Djokovic von dessen Box aus bestmöglich zu unterstützen.
Dabei dürfte kaum jemand besser wissen, wie man den Serben in einer dritten Runde bei den US Open bezwingen kann, schließlich gelang dies dem ehemaligen Weltranglistenersten im Jahr 2006 als letztem Spieler auf der Tour. Natürlich ist zu bedenken, dass Hewitt zum damaligen Zeitpunkt schon längst seine beiden Grand-Slam-Titel in der Tasche hatte, während Djokovic erst knapp 1,5 Jahre später seinen ersten Major-Titel einfahren sollte. Dennoch war der glatte Dreisatz-Erfolg bei gerade mal sechs abgegebenen Spielen schon ein Statement seitens des Australiers.
Jedoch scheint Djokovic gerade aus dieser Niederlage große Lehren gezogen zu haben, die wohl mit in seinen unstillbaren Erfolgshunger mündeten. Nach diesem Match sollte der 24-fache Grand-Slam-Champion, bis zum gestrigen Abend, nie mehr vor dem Achtelfinale beim Major in New York scheitern. Zudem schaffte es der Olympiasieger von Paris auch, seine persönliche Rechnung mit Hewitt für immer zu begleichen. Alle nachfolgenden sechs Partien gegen den Australier, die letzte im Jahr 2012 bei den olympischen Spielen in London, konnte Djokovic für sich entscheiden.
So wie man Lleyton Hewitt kennt, hätte er eine erfolgreiche Revanche nach den sechs Niederlagen in Folge gegen Djokovic am liebsten noch als aktiver Spieler auf dem Platz ausgetragen, dennoch dürfte gestern beim zweifachen Davis-Cup-Sieger ein gewisses Maß an Genugtuung in der Spielerbox mit dabei gewesen sein.