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US Open: Zum Abschied von Serena Williams - die größten Siege, die größten Skandale in New York

Serena Williams wird bei den US Open 2022 ihre glanzvolle Karriere beenden. Wir blicken zurück auf ihre legendärsten Matches in New York.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 28.08.2022, 18:53 Uhr

© getty

Kaum ein Turnier hat so viele gedankliche Bilder von Serena Williams produziert wie die US Open: Sechs Mal insgesamt gewann Serena hier - vor allem aber sorgte sie auch für handfeste Skandale./

1999, Finalsieg gegen Martina Hingis - 6:3, 7:6 (4)

Serenas erster Majorsieg überhaupt, mit nur 17 Jahren. Damals noch mit den weißen Perlen im Haar. Und einer Wachablösung. Hingis sollte nach dem Australian-Open-Sieg 1999 kein weiteres Majorturnier mehr gewinnen. Denn Finesse war nun weniger angesagt - die Williams-Sisters, Lindsay Davenport, Jennifer Capriati holten die großen Siege mit Gewalt. Verrückt: Serena gewann ihren ersten Grand-Slam-Titel noch vor ihrer älteren Schwester Venus, was an der durchaus nagte. Venus aber legte 2000 mit zwei Majorsiegen nach.

2002, Finalsieg über Schwester Venus - 6:4, 6:3

Es war das Jahr der "Sister-Acts" und einer erneuten Wachablösung. Hatte im bisherigen direkten Vergleich meist Venus die Nase vorn (so auch im US-Open-Finale 2001), zog Serena ab 2002 davon. Alle drei Majorfinals (French Open, Wimbledon, US Open) gewann sie gegen Venus! Erst im Sommer hatte Serena von ihrer großen Schwester auch die Weltranglistenspitze übernommen.

2009, Halbfinal-Aus gegen Kim Clijsters - 4:6, 5:7

Im Halbfinale lag Williams gegen Comebackerin Clijsters mit 4:6, 5:6, 15:30 zurück, fabrizierte daraufhin einen Fußfehler (und damit einen Doppelfehler) und drohte der Linienrichterin, ihr einen Ball in den Hals zu stopfen und sie umzubringen. Folge: Punktabzug - Game, Set and Match für die Belgierin. Die sich aufmachte, auch das Finale zu gewinnen.

2011, Finalniederlage gegen Samantha Stosur, 2:6, 3:6

Ein Hammer-Match der Australierin - natürlich mit Williams-Drama. Die donnerte zu Beginn des zweiten Durchgangs eine Vorhand die Linie entlang und jubelte energisch - das Problem war allerdings, dass Stosur an den vermeintlichen Winner noch drankam. Der Punkt ging an sie und Williams stritt sich über viele Seitenwechsel hinweg mit Schiedsrichterin Eva Asderaki, der sie an den Kopf warf, sie sei eine "Hasserin" und "innerlich unattraktiv".

2015, Halbfinal-Aus gegen Roberta Vinci, 6:2, 4:6, 4:6

Alles war angerichtet für den "Grand Slam", den ersten seit Steffi Graf 1988: Williams hatte bei den Australian Open, French Open und in Wimbledon gesiegt, und in New York stand die Tür scheinbar offen, mit dem Halbfinale gegen die Weltranglisten-43. Roberta Vinci. Williams aber kam mit dem Druck nicht klar, Vinci hingegen spielte das Tennis ihres Lebens und brachte ihre Gegnerin mit dem wunderbaren Rückhand-Slice zum Verzweifeln.

2018, Finalniederlage gegen Naomi Osaka, 2:6, 4:6

Osaka traf alles - und Williams merkte wohl früh, dass nur wenig drin ist. Eine Verwarnung wegen Coachings seitens Patrick Mouratoglou brachte das Match in Wallung, Williams smashte dann ihr Racket, bezeichnete Schiri Carlos Ramos als Dieb. Nur Osaka blieb cool, auch wenn ihr großes Vorbild Serena ihr an diesem Abend das wunderbare Gefühl, das erste Grand-Slam-Turnier gewonnen zu haben, verdarb. Und wie immer auch im Anschluss keinerlei Einsicht zeigte ob ihres schlechten Verhaltens.

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von Florian Goosmann

Sonntag
28.08.2022, 18:39 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.08.2022, 18:53 Uhr

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