Interstate 495, Exit 22A – Letzter Tag
Kleiner Reisebericht von den US Open 2016.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
09.09.2016, 23:13 Uhr
Gegen Ende der zweiten Woche hat John McEnroe dann doch noch seinen Meister gefunden, zumindest akustisch: Bis Freitagnachmittag hatte der Lokalheld den lautesten Applaus nach der Einblendung auf der Video-Leinwand lukriert, dann aber kam jener Mann, der im Verein mit Samuel L. Jackson vor ein paar Jahren Manhattan mehr oder minder in Schutt und Asche gelegt hatte: Bruce Willis. Kleine Geste, große Reaktion.
Ob sich die Stars im Publikum Letztere zu Herzen nehmen? Russell Westbrook, Basketball-Star bei den Oklahoma Thunder, kann via Standbild die Massen jedenfalls nicht begeistern. Vielleicht, weil die ortsansässigen Knickerbockers erfolglos um die Dienste des dynamischen Point Guards warben.
Odell Beckham junior, über den an dieser Stelle schon zu reden war, merkt indes, dass die Zugehörigkeit zu einem lokalen Team, in seinem Fall den New York Giants, nicht automatisch Begeisterungsstürme beim Publikum auslöst. Zumal, wenn man sich vier Tage hintereinander im Arthur Ashe Stadium zeigt. Was macht der Junge eigentlich täglich hier? Sollte er nicht schon beim Auftaktspiel der NFL-Saison am Sonntag in Dallas sein? Zumindest in Gedanken.
Die wahren Stars aber: die Zuschauer wie Du und ich. Und das sind die meisten, wenn auch in unterschiedlichen Preisklassen. Die Stadionregie ist da übrigens um einen gewissen Humor nicht verlegen: Nach der Einblendung von Herrn Willis mit Bauchbinde kommt der schnelle Schnitt auf einen Fan in der Menge. Und das Kleinhirn spielt sofort verrückt: Das ist doch… Nein. Ist sie oder er nicht. Macht nix. Tennis ist für uns alle da.