Interstate 495, Exit 22A – Tag 3
Der kleine Reisebericht von den US Open 2016.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
31.08.2016, 04:54 Uhr
Sagt also der Mann, der exklusiv Englisch spricht, und dennoch Töne für das österreichische Radio einfängt: „These US Open are boring.“ Und womit? Mit Recht. Gut, vielleicht nicht gerade nach einem Fünfsatz-Thriller von Dominic Thiem, aber grundsätzlich hat der Mann gute Argumente. Das am meisten stichhaltige: „Federer is not here.“
Was sportlich stimmt, tatsächlich hat man den Chef persönlich aber dieser Tage in der Stadt gesichtet. Ob er doch vorbeischaut auf eine kleine Audienz? Oder auf ein Trainingsmatch mit alten und jüngeren Kollegen? Eines scheint jedenfalls ausgeschlossen: dass sich der Maestro ähnlich unbehelligt unter das Fußvolk mischen kann wie Richard Krajicek, der sich ganz entspannt auf die Tribüne, Oberrang, des Louis Armstrong setzt.
Warum, das erschließt sich dem Beobachter bei einem Match zweier Amerikaner nicht ganz, aber vielleicht ist der alte Holländer ganz tief drin ja auch nur ein Tennisfan wie wir alle, zum Plaudern hat er sich jedenfalls Jan Siemerink mitgenommen. Die alten Recken sind auch in New York in großer Anzahl vertreten, auch Patrick Rafter zeigt sich, die altamerikanische Garde sowieso.
Wird man indes auch Altherren- bzw. -damensport sehen? Die Chancen stehen gar nicht einmal so gut, wie Babsi Schett höchstselbst berichtet. Zumindest nicht für die Tiroler Tennisgöttin. Aber, wie der geübte Leser dieses kleines Reiseberichtes weiß: Ein Treffen mit Mrs. Schett-Eagle entschädigt den Kolumnisten für beinahe alles, sogar die Absenz des Maestro. Von wegen boring. Alles gut!