tennisnet.com Kolumne

Interstate 495, Exit 22A – Tag 4

Kleines Reisetagebuch zu den US Open 2016.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 01.09.2016, 01:55 Uhr

Kleine Bitte für einen Freund (Ehrenwort!): ein Bier, bitte. Klar, kein Problem, ein Personalausweis noch schnell, und dann wird gezapft. Der geübte, kaum 21 Jahre alte gewordene Amerikaner mag diesen immer dabei haben, der sich viel zu schnell dem Rentenalter nähernde Kolumnist natürlich nicht. Grau melierter Bart reicht also nicht? Schütterer Haarwuchs am Hinterkopf? Tiefe Gesichtsfalten, wie sie kein Nicht-Trinkberechtigter jemals vorweisen könnte?

Keine Chance. Und der Freund, der sich nun doch selbst in die Schlange stellen muss, weiß auch, warum: Schlanke 341 US-Dollar stehen auf dem Spiel – nicht für die möglicherweise noch zu jungen Bierkenner, nein, vielmehr für die Verkaufskräfte, die Alkohol ohne Personenkontrolle ausschenken.

Ungeachtet dessen fühlt man sich an den Verkaufsständen bestens aufgehoben. Der Pizzakauf um 21:23 Uhr wird mit einem „Good evening – welcome to the Open“ eingeleitet – dabei sollte die verantwortungsbewusste Verkaufskraft doch eigentlich den mahnenden Finger heben. Ein derart teuflisches Gemisch aus zu viel Fett, zu vielen Kohlehydraten und exakt null Vitaminen zu so später Stunde, da freut sich nur der Hüftgoldring.

Dagegen hilft nur: Tausend Schritte tun. Und zwar gezählt. Wer sich Sorgen um seinen Kalorienverbrauch macht (und der bereits zweimal erwähnte Freund fällt in diese Kategorie), muss mit einem Armband den Corona Park durchmessen. Mehrmals. Angeblich verbraucht der ausgewachsene Mann mit jedem dritten Schritt eine Kalorie. Darauf ein Bier!

von tennisnet.com

Donnerstag
01.09.2016, 01:55 Uhr