Interstate 495, Exit 22A – Tag 7
Kleines Reisetagebuch zu den US Open 2016.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
04.09.2016, 03:27 Uhr
Was soll man mit dieser Information anfangen? Zum zweiten Mal hintereinander haben mehr als 40.000 Menschen für kleines Geld großes Tennis gesehen, und zwar im Zuge der Day Session am Samstag. Nachdem Novak Djokovic nicht angesetzt war, ganz ohne Aufgaben oder Nichtantreten von dessen Gegnern. Tatsächlich waren die Plätze voll, vor dem Armstrong hat die Schlange der Einlasssuchenden nicht verbürgte 200 Meter gemessen.
Wie jeden Tag geht das Gedränge aber erst richtig los, nachdem den Besuchern der Night Session Einlass auf die Anlage gewährt wird. Theoretisch tummeln sich dann mehr als 60.000 Besucher auf der Anlage, die allesamt pünktlich um 19:00 Uhr ihr Abendessen einnehmen wollen. Mit Ausnahme von insgesamt maximal sieben Personen kollektiv an der neuen Weinbar im Unterleib des Court 11 mit vorzüglichem Blick auf den Springbrunnen.
Was wird geboten – außer einem Achterl Roten, der ein wirklich edler Tropfen sein muss für moderate 14 Dollar? Ein bisserl was Italienisches: Paninis, Pizze, so in diese Richtung. Und zwei Barmänner, die ihren Job mit höchster Lässigkeit verrichten, dabei selbstredend hervorragend aussehen, gleichzeitig das Arbeitstempo nicht schleifen lassen. Was auch notwendig ist, denn die Kollegin rechts außen meldet in der Rush Hour zusätzlichen Redebefarf an.
Wer sich also um einen Platz an der Theke bewirbt, hat eine 4:1-Chance, tatsächlich etwas zu essen zu bekommen. Die Wahrscheinlichkeit für Schwänke aus dem Leben einer amerikanischen Verkäuferin im besten Alter liegt bei exakt 20 Prozent. Dinner oder Stories – kein No-Brainer, wie der Amerikaner gerne sagt. Denn die Erzählungen der Dame sind derart sympathisch, dass ein alter Brauch, zumindest für einen Abend, wieder in Erwägung gezogen wird: das Dinner Cancelling. Und das ist im Übrigen für viele der Anwesenden ohnehin keine schlechte Idee, den Kolumnisten mit eingeschlossen.