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US Open: Marta Kostyuk verweigert Victoria Azarenka den Handschlag

Die Ukrainerin Marta Kostyuk hat Victoria Azarenka nach ihrer Zweitrundenniederlage bei den US Open den Handshake verweigert.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 02.09.2022, 15:58 Uhr

Victoria Azarenka, Marta Kostyuk
© Getty Images
Victoria Azarenka, Marta Kostyuk

Nach dem Match (2:6, 3:6) hielt Kostyuk ihrer Gegnerin nur den Schläger hin, für eine kurze Berührung ohne Blickkontakt. Der Hintergrund: Kostyuk hatte sich schon mehrfach dafür eingesetzt, dass russische und belarussische Spielerinnen und Spieler sich öffentlich gegen den Krieg von Russland in der Ukraine äußern./

"Ich finde, es wäre nicht das Richtige unter diesen Umständen", so Kostyuk über den verweigerten Handshake. Man habe ein tolles Match gespielt, Azarenka sei eine große Wettkämpferin. "Aber das hat nichts mit ihr als Mensch zu tun." Die Belarussin Azarenka hätte als Mitglied des Spielerrats aus Sicht von Kostyuk eine größere Aufgabe darin, mit ukrainischen Spielerinnen zu sprechen. 

Azarenka wiederum erklärte im Anschluss, Hilfe und Unterstützung über die WTA bereits mehrfach angeboten zu haben. Die Antwort: Es sei gerade keine gute Zeit... Zu Kostyuk habe sie keine gute Beziehung, sie habe aber im März den Austausch mit allen ukraninischen Spielerinnen gesucht, die sie kenne, und mit denen auch ein gutes Verhältnis. Aber mit jemanden das Gespräch zu suchen, der nichts mit ihr zu tun haben wolle - das sei wohl nicht der richtige Ansatz.

Azarenka versteht Ausschluss von Charity-Match nicht

Sie tue einiges, so Azarenka, nur womöglich nichts, was alle mitbekämen. Wenn Kostyuk mit ihr sprechen wolle: jederzeit. Kostyuk habe Azarenka am Mittwoch getextet, sie habe geantwortet. Thema war die Ankündigung, dass Kostyuk den Handschlag verweigern würde.

Kostyuk hatte bereits ihre Teilnahme am Charity-Match vor Beginn der US Open zurückgezogen, nachdem Azarenka hierfür auch auf dem Platz stehen sollte. Azarenka wurde dann aufgrund der Kritik anderer Spielerinnen vom Event ausgeladen.

Azarenka erklärte, ihr Auftritt hätte ein Zeichen sein sollen für ihre Unterstützung der Ukraine. "Wenn es heißt: Du tust nicht genug, du sagst nicht genug... Gerade da dachte ich, es sei ein gutes Zeichen, das Einsatz zeigt. Ich weiß nicht, warum es nicht als solches gesehen wurde."

von Florian Goosmann

Freitag
02.09.2022, 16:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.09.2022, 15:58 Uhr