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US Open: Nick Kyrgios - "Das Ranking bedeutet gar nichts"

Nick Kyrgios hat bei den US Open die Nummer eins der Welt, Daniil Medvedev, aus dem Turnier gekegelt. Der 27-Jährige sieht in seinem Erfolg eine weitere Bestätigung dafür, wie wenig die Weltrangliste in ihrer aktuellen Form aussagt. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 05.09.2022, 15:07 Uhr

Nick Kyrgios hat den Titelverteidiger Daniil Medvedev aus dem Turnier geworfen
Nick Kyrgios hat den Titelverteidiger Daniil Medvedev aus dem Turnier geworfen

Nick Kyrgios hat es wieder getan. Zum bereits 27. Mal in seine Laufbahn hat der Australier einen Mann aus den Top-10 in die Knie gezwungen, zum bereits 27. Mal in seiner Karriere hat Kyrgios einen Spieler besiegt, dem ein Kunststück gelungen ist, das dem Weltranglisten-25. bislang noch verwehrt blieb: nämlich unter die besten zehn Spieler der ATP-Weltrangliste einzuziehen. 

Dementsprechend nutzte der Australier - trotz aller Freude über den Erfolg über Medvedev - die Pressekonferenz im Anschluss an das Achtelfinale dazu, seinen Unmut über das aktuelle Ranking-System kundzutun: "Das Ranglistensystem belohnt nicht das Können und die Form, ehrlich gesagt, es tut dies nur über einen bestimmten Zeitraum", erklärt der Mann aus Canberra. "Es belohnt mehr als alles andere die Beständigkeit. Ich in dieser Saison nur 12 Turniere gespielt, einige meiner Konkurrenten haben 32 gespielt."

Kyrgios misst Ranking keine Bedeutung zu

Dementsprechend sei es nahezu unmöglich für ihn, vor diesen Spielern zu stehen. "Die Rangliste ist für mich nicht wichtig, das ist die Botschaft, die ich heute Abend hoffentlich vermittelt habe", erklärte Kyrgios nach seinem Viersatzerfolg über Medvedev. "Die Leute haben gesehen, wie die Nr. 1 gegen die Nr. 23 spielt, das ist alles. Es ist mir egal, ob ich gesetzt bin oder nicht, das Ranking bedeutet gar nichts."

Mehr als mit seinem Standing in der Weltrangliste zeigte sich der Australier dann aber mit seiner spielerischen Darbietung, überhaupt mit der aktuellen Form, zufrieden: "Ich denke, dass ich einige meiner Schwächen verbessert habe", so Kyrgios. "Ich habe zu Beginn des Jahres wirklich darüber nachgedacht, was ich verbessern muss, und ich habe sehr hart daran gearbeitet. Heute bin ich besser als der Spieler, der die Nr. 13 der Welt war."

Kyrgios: "Motivation nach oben geschnellt"

Der Schlüssel für den aktuellen Höhenflug: Konstanz - und die Erfahrung aus Wimbledon: "Früher habe ich zu viele Höhen und Tiefen erlebt, ich war erschöpft. Jetzt erkenne ich den Prozess, den es braucht, um das Finale eines Grand-Slam-Turniers zu erreichen", so Kyrgios, der mit den Jahren der Lustlosigkeit abgeschlossen zu haben scheint. "In den Jahren, in denen ich mit meiner Psyche zu kämpfen hatte, war ich sehr egoistisch, ich fühlte mich immer schlecht, ich wollte nicht spielen. Dann habe ich angefangen, die Menschen um mich herum zu betrachten, die mir nahe standen, und ich habe gesehen, wie sehr ich sie im Stich gelassen habe." 

Es folgten Monate harter Arbeit - die sich nun langsam, aber sicher auszuzahlen scheint: "Ich sah, dass ich dem Sport noch viel zu geben hatte, also begann ich hart zu trainieren. Ich beschloss, zuerst meine Fitness zu verbessern und zu sehen, wie es läuft", erklärte Kyrgios. "In diesem Jahr habe ich angefangen, viel zu gewinnen, die Motivation ist in die Höhe geschnellt, so dass es einfacher ist, zu trainieren und jeden Morgen aufzuwachen, wenn es gut läuft."

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von Michael Rothschädl

Montag
05.09.2022, 15:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.09.2022, 15:07 Uhr

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