"Delpo" gibt sich kämpferisch: "Ich werde weiterspielen, aber es ist nicht einfach"
Juan Martin del Potro hat sich nach seiner schweren Knieverletzung und seiner abgesagten Teilnahme an den ATP-Finals in London via Videobotschaft gemeldet. Der Argentinier berichtete von schweren Stunden - und Comebackplänen.
von Ulrike Weinrich
zuletzt bearbeitet:
09.11.2018, 09:40 Uhr
Die Haare wirkten kürzer als zuletzt - und das Lächeln war zurückgekehrt. "Delpo" erschien sichtlich aufgeräumt, als er in diesen Tagen über die sozialen Medien Kontakt zu seinen Fans aufnahm. Der 30-Jährige schmunzelte immer wieder, aber er sprach auch mit ernster Miene über dunkle Stunden, die er nach seiner neuerlichen Blessur, einer Fraktur der rechten Kniescheibe, erleben musste.
Wieder verletzt - eine Welt brach für "Delpo" zusammen
"Ich hatte das Gefühl, dass die Welt zusammenbricht. Ich habe in den vergangenen Jahren ja Erfahrungen mit den Verletzungen am Handgelenk sammeln können. Aber ich habe nie und nimmer erwartet, dass etwas Ähnliches wieder passieren könnte", sagte del Potro.
Noch heute fällt es ihm schwer, über seine abgesagte Teilnahme an den ATP-Finals (ab Sonntag) zu denken. Es sei hart, "eine meiner besten Saisons" nicht in London zu beenden, betonte der Weltranglistenvierte.
Der "Turm von Tandil" gab sich aber schon wieder kämpferisch. "Ich bin gewillt, weiterzuspielen, auch wenn es nicht einfach ist. Es ist ein Kampf gegen schlechte Gedanken, aber ich werde alles tun, um beim Spielen wieder Spaß zu haben und diese Gedanken hinter mir zu lassen."
Konkrete Angaben zum Zeitpunkt seines Comebacks machte del Potro nicht, allerdings verlaufe die derzeitige Reha gut, wie er berichtete. "Ich fühle mich besser, und das gibt mir Selbstvertrauen und verstärkt den Wunsch, weiterzuspielen", erklärte der US-Open-Champion von 2009.
Del Potro bleibt einer der größten Pechvogel im ATP-Circuit
Mitte Oktober war der amtierende Flushing-Meadows-Finalist del Potro im Achtelfinale von Shanghai gegen Borna Coric ausgerutscht und hatte sich bei dem Sturz einen Bruch der Kniescheibe zugezogen. Der 1,98 Meter große Argentinier, genannt "El Palito" ("Die Bohnenstange"), bleibt damit einer der größten Pechvögel im Circuit.
Der Publikumsliebling, Typ sanfter Riese, hatte sich in der zurückliegenden Saison wieder in die Top 3 zurückgekämpft, nachdem er in den vergangenen Jahren insgesamt vier Handgelenksoperationen sowie depressive Verstimmungen zu überstehen hatte. Del Potro war zeitweise bis auf Platz 1045 (Februar 2016) des Rankings abgestürzt.