Verschiebung der French Open - Was passiert mit Hamburg, Stuttgart und Co.?
Nun ist es offiziell: Das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres 2021, die French Open in Paris, finden eine Woche später als geplant statt. Der neue Starttermin am 30. Mai bringt allerdings große Probleme für die nachfolgenden Veranstaltungen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
29.05.2021, 09:36 Uhr

Dass der Turnierkalender 2021 im Welttennis mit heißer Nadel gestrickt war, musste jedem Veranstalter, jedem Spieler, jedem Tennisfan klar sein. Wenn nun aber die French Open um eine Woche nach hinten verschoben werden, wie es am heutigen Donnerstag bestätigt wurde, tun sich gleich mehrere Abgründe auf.
- Zunächst vor dem zweiten Major des Jahres: Nachdem auch Genf und Lyon um eine Woche nach hinten gerückt sind, klafft nun plötzlich ein Loch nach dem Turnier in Rom. Wird die ATP einen Veranstalter finden, der hier kurzfristig einspringt? Hamburg hat sich im letzten Jahr extrem flexibel gezeigt - aber dass eine Neu-Terminierung so schnell vonstatten geht, muss als sehr unwahrscheinlich gelten. Zumal nicht zu erwarten ist, dass Anfang Mai in Deutschland schon Zuschauer zugelassen sind.
- Unmittelbar nach dem ursprünglichen Termin von Roland Garros sind die Rasenturniere in Stuttgart, ´s-Hertogenbosch und Nottingham angesetzt. Würden also Stand jetzt parallel zur zweiten Woche bei den French Open stattfinden. Kann man machen (siehe Kitzbühel im vergangenen Jahr), birgt aber auch die Gefahr, dass die TeilnehmerInnen-Listen nicht ganz so attraktiv sind wie eigentlich geplant.
- Zweite Möglichkeit: Die betroffenen Turniere verschieben sich um ein bis zwei Wochen nach hinten. Das wäre für jemanden wie Edwin Weindorfer eine höchst uncharmante Lösung: In der mittleren Woche richtet dessen emotion nämlich das Frauen-Turnier in Berlin aus. Und in der letzten Woche vor dem Event in Wimbledon, das seinen Hauptfeld-Starttermin am 28. Juni bereits bestätigte, würde Weindorfer mit sich selbst um ein starkes Teilnehmerfeld konkurrieren: Da ist nämlich das ebenfalls von der emotion betreute ATP-Tour-250-Event in Mallorca vorgesehen.
- Profitieren könnten von der Verschiebung der French Open immerhin Spieler, die erst später in die Sandplatzsaison einsteigen - namentlich Dominic Thiem und Roger Federer. Für letzteren ist der Rasen aber ohnehin wichtiger. Fraglich, ob Federer beim späteren Termin überhaupt nach Paris fährt. Thiem dagegen könnte nach seinem Wiedereinstieg in die Tour noch ein paar Extra-Matches auf Asche draufpacken.
Unmittelbar nach der Entscheidung der French-Open-Verantwortlichen gaben die WTA und die ATP in einem gemeinsamen Statement zumindest schon einmal bekannt, mit allen involvierten Parteien eng zusammenzuarbeiten. Konkretere Updates sind allerdings erst in den kommenden Tagen und Wochen zu erwarten.