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Wimbledon 2022: Serena Williams - Geht die größte Schau im Tennis weiter?

Serena Williams hat am Dienstag ihr womöglich letztes Match in Wimbledon gespielt. Gekämpft hat die 40-Jährige bis zum Ende. Und dabei wie fast immer die Fans auf eine Achterbahnfahrt mitgenommen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 29.06.2022, 08:47 Uhr

Niemand nimmt das Publikum so mit wie Serena Williams
© Getty Images
Niemand nimmt das Publikum so mit wie Serena Williams

1999 hat Serena Williams bei den US Open ihren ersten von 23 Grand-Slam-Titeln gewonnen. Dass noch einer dazukommt, ist eher ausgeschlossen. Zu lange die Spiel-Pausen der mittlerweile 40-Jährigen, zu stark die Konkurrenz, vor allem in physischer Hinsicht. 1999 war aber auch das Jahr, in dem die St. Louis Rams die National Football League aufmischten. Mit einer Art von Football, die Quarterback Kurt Warner und seinem Team den Spitznamen „Greatest Show on Turf“ eingebracht hat. Wenn der Dienstagabend in Wimbledon 2022 etwas gezeigt hat, dann das: Im Frauentennis ist Serena Williams immer noch die größte Schau.

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Denn wer außer ihr polarisiert auf der Tour auch nur annähernd derart die Fans, Journalisten, Beobachter? Ja, Serena ist Drama, manchmal viel Drama, oft auch zu viel Drama. Aber Serena Williams steht eben auch für Kampfgeist bis zum letzten Punkt, selbst wenn ihr Körper längst streikt. So wie ganz am Ende des Matches gegen Harmony Tan. Die letzten beiden Punkte seien ihr sehr schwer gefallen, erklärte Williams in der Pressekonferenz nach der Partie, alles in allem sei sie mit ihrer Verfassung aber zufrieden.

Positive Reaktionen  auf Serenas Auftritt

Ein Jahr lang Pause - was war da realistisch von Serena zu erwarten? Im Gegensatz zur jüngeren Vergangenheit blieb ihr Instagram-Kanal in Sachen Trainingsbilder auch leer. Wer weiß, wie intensiv sie wirklich trainiert hat. Und seit wann. Gewöhnlich gut informierten US-amerikanischen Journalisten ist es jedenfalls in Roland Garros noch unmöglich erschienen, dass Williams überhaupt noch einmal zurückkommt.

Serena Williams hätte sich weitere Auftritte in Wimbledon 2022 gewünscht, keine Frage. Ob es das insgesamt gewesen ist - oder ob es bei den US Open vielleicht doch noch einmal einen Auftritt gibt - das konnte und/oder wollte sie am späten Dienstag nicht sagen. Vielleicht hilft ihr ja ausnahmsweise mal ein Blick in die sozialen Medien: Denn dort sind die Reaktionen auf Serenas Auftritt  mehrheitlich positiv ausgefallen.

Bleibt alles an Cori Gauff hängen?

Serena Williams ist längst nicht mehr vom Tennissport abhängig. Umgekehrt lässt sich das nicht mit so viel Überzeugung sagen. Denn wer aus der aktuellen Generation bewegt die Massen derart wie Serena? Wird es reichen, wenn Iga Swiatek vier, sieben, zehn Grand-Slam-Titel geholt hat (was keineswegs als sicher anzunehmen ist)? Wird Naomi Osaka wieder in jene Form kommen, die sie zumindest auf Hartplatz beinahe unschlagbar und vor allem bei jüngeren Fans so beliebt gemacht hat? Was ist mit Bianca Andreescu, die neben ihrem grandiosen Tennis (wenn sie gesund ist) auch einen gehörigen Polarisierungsfaktor mitbringt?

Oder bleibt am Ende doch alles an Cori Gauff hängen, die mit ihren 18 Jahren schon jetzt die Rolle der Außenministerin für die gesamte WTA-Tour aufgedrängt bekommt? Gauff fehlen noch die Titel, in puncto Kampfgeist hat sie sich Serena aber schon angenähert. Wenige Stunden vor ihrer großen Landsfrau stand die Teenagerin gegen Garbiela Ruse auf dem Court 2 am Rande einer Niederlage, wurschtelte sich noch irgendwie eine Runde weiter. Was aber auch das spätere Ausscheiden von Serena Williams relativiert. Denn bei den Frauen kann jede jede schlagen. Es sei denn, man heißt Iga Swiatek.

Hier das Einzel-Tableau in Wimbledon

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von Jens Huiber

Mittwoch
29.06.2022, 11:28 Uhr
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