Wimbledon 2023: Dominic Thiem - Match verloren, aber das Mojo gefunden
Dominic Thiem hat in der ersten Runde von Wimbledon gegen Stefanos Tsitsipas eine begeisternde Leistung gezeigt. Und muss dennoch ohne Erfolgserlebnis aus Wimbledon abreisen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
05.07.2023, 22:34 Uhr

Von Jens Huiber aus Wimbledon
Mitte des fünften Satzes zwischen Dominic Thiem und Stefanos Tsitsipas auf dem Court 2 kam dann auch noch Paula Badosa zur Unterstützung ihres griechischen Freundes auf die voll besetzte Tribüne. Dort bereits versammelt hatte sich die Weltpresse - auch eine Seltenheit bei einem Erstrunden-Match auf einem der Außenplätze. Aber es hatte sich schnell herumgesprochen, dass hier etwas ganz Besonderes seinen Lauf nahm. Und die abendliche Stimmung im endlichen trockenen London tat ein Übriges.
Im Nachhinein lässt sich ja nicht sagen, was den Ausschlag gegeben hat zugunsten von Tsitsipas. Der an Position fünf gesetzte Australian-Open-Finalist dieses Jahres hatte bei 3:3 im Entscheidungssatz einen Breakball abgewehrt, Thiem bei 5:6 sogar einen Matchball. Doppelfehler helfen nie, schon gar nicht in einem Tiebreak. Letztlich hatte Dominic Thiem aber doch noch eine gute Chance, das 9:9 und damit eine Verlängerung zu schaffen. Es gelang nicht.
Tsitsipas wäre auf Sand erschöpfter gewesen
Die Frage, wer den Sieg in diesem Match dringender brauchte, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Stefanos Tsitsipas hat in den letzten Wochen nicht viel getroffen, Dominic Thiem wartet auf seinen ersten Sieg bei einem Major seit den Australian Open 2021.
Der Sieg sei viel „cleaner“ gewesen als wenn er auf Sand stattgefunden hätte, erklärte Tsitsipas nach dem Match. Hätte er gegen einen starken Gegner wie Dominic Thiem auf Asche gespielt, wäre er viel erschöpfter gewesen. Ob es nun gegen Andy Murray schon am Donnerstag mit der Kraft reichen wird? Das könne er erst auf dem Court beantworten.
Thiem mit wiedergefundenem Mojo nach Salzburg
Für Dominic Thiem geht es nun beim ATP-Challenger-Turnier in Salzburg weiter. Und dorthin fährt er mit hoch erhobenem Haupt, wie der 29-Jährige in der Pressekonferenz nach seiner Niederlage betonte. Immer noch leicht verschnupft übrigens. Auf die Frage, ob es denn besonders sei, dass er sein Mojo ausgerechnet auf Rasen gefunden habe, erkläret Thiem, dass es egal sei, auf welchem Belag und bei welchem Turnier er wieder das gute Gefühl für sein Spiel bekomme.
Die Fans in Salzburg dürfen sich also noch mehr als ohnehin schon auf Dominic Thiem freuen.
Hier das Einzel-Tableau in Wimbledon