Wimbledon: Arbeitssieg fürs Achtelfinale - Jule Niemeier kämpft sich weiter
Mit einem Arbeitssieg ins Achtelfinale: Wimbledondebütantin Jule Niemeier (WTA-Nr. 97) hat nach ihrem Überraschungserfolg am Mittwoch die nächste Hürde im All England Club gemeistert.
von SID / tennisnet
zuletzt bearbeitet:
01.07.2022, 15:55 Uhr
Beim 6:4, 3:6, 6:3 gegen die zähe Lesia Tsurenko aus der Ukraine lief längst nicht alles nach Plan, doch Niemeier kämpfte sich ins Match und nach 2:04 Stunden in die nächste Runde.
Dort trifft sie auf die Britin Heather Watson, die Kaja Juvan mit 7:6 (6), 6:2 schlug - auch Watson ist als Nummer 109 der Welt ungesetzt. Der Lauf der 22-jährigen Dortmunderin könnte weitergehen - zumal sie noch Luft ließ, sich zu steigern.
Zwei Tage nach dem sensationell souveränen Sieg über die Estin Anett Kontaveit, immerhin die Nummer zwei der Setzliste, brauchte Niemeier lange, um ins Spiel zu finden. Der bislang so starke Aufschlag ließ sie im Stich, insgesamt servierte sie elf Doppelfehler. Schon nach wenigen Minuten kassierte sie ihr erstes Break im Turnier - zu Null.
Erst nach dem zweiten Aufschlagverlust wachte Niemeier auf und zeigte die Qualitäten, die ihr den Ruf einer deutschen Tennishoffnung eingebracht haben: Ein gefühlvoller Stopp nur Zentimeter hinter das Netz und ein Passierball aus vollem Sprint - dann hatte sie Satzball und profitierte dabei von einem der seltenen Fehler Tsurenkos.
Niemeier fightet sich durch
Die spielt zwar nicht so spektakulär wie Niemeier, doch mit der Erfahrung von zehn Wimbledonstarts solide und druckvoll. Niemeier brauchte auch im zweiten Durchgang einen Weckruf, um zu ihrem Spiel zu finden. Wieder gab sie zweimal ihren Aufschlag ab, wieder lag sie 0:3 zurück und wieder arbeitete sie sich mühevoll zurück. Doch Tsurenko hielt dagegen.
Wie schnell Niemeier lernt, bewies sie, im entscheidenden dritten Satz. "Wichtig ist, dass ich mich in allen Bereichen weiterentwickele, damit ich auch an Tagen, an denen nicht alles läuft, gewinnen kann", hatte sie nach dem Sieg über Kontaveit gesagt.
Gegen Tsurenko lief lange wenig, und dennoch reichte es fürs Achtelfinale.
Die Wildcard, die der Deutsche Tennis-Bund für das kleine Turnier im westfälischen Versmold in der kommenden Woche bereithielt, kann der Verband nun anderweitig vergeben. Niemeier bleibt auf der bedeutendsten Tennisbühne der Welt.