Wimbledon: Finale! Jasmine Paolini dreht Match gegen Donna Vekic
Jasmine Paolini (WTA-Nr. 7) steht erstmals im Finale von Wimbledon. Die Italienerin schlug in einem hochklassigen Match Donna Vekic (WTA-Nr. 37) mit 2:6, 6:4 und 7:6 (8) und spielt damit am Samstag um ihren ersten Grand-Slam-Titel.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
11.07.2024, 17:41 Uhr
Anderthalb Sätze lang hatte Donna Vekic den Laden fast komplett im Griff gehabt. Sie ließ in Durchgang eins bei eigenem Aufschlag gar nichts zu (Paolini macht da nur drei Punkte), returnierte druckvoll und lang und übernahm meist direkt die Initiative.
Die Italienerin kämpfte, und in Satz zwei blieb sie durchweg dran, auch wenn fast alle ihre Aufschlagspiele knapp waren. Beim 4:4 dann fightete sie wieder mal um einen fast aussichtslosen Ball, Vekic versemmelte den Schmetterball - und blieb fassungslos zurück.
Paolini hielt - und nutzte im Anschluss die kurze Verwundbarkeit Vekics zu ihrem ersten Break des Matches, zum Satzausgleich. Zur großen Freude der Zuschauer: Die beklatschten durchweg die Punkte der Weltranglisten-Siebten Paolini - um ein ausgeglicheneres Match zu sehen, aber auch, weil sie spektakulärer waren, wenn sie denn mal an den Drücker kam.
Hin und her - Drama im dritten Satz
Vekic verließ nach dem Satzverlust den Platz, nahm Paolini das Momentum. Mit Erfolg: Paolini musste direkt im ersten Spiel ein erneutes Break einstecken, schaffte den Ausgleich zum 3:3; Vekic breakte direkt erneut und bekam wieder das Rebreak. Paolini im Gegenzug hielt (zu null), ging zum ersten Mal seit Matchbeginn in Führung. Bei Aufschlag Vekic kam sie dann sogar zum Matchball, aber die Kroatin servierte sich aus der Bredouille.
Beim 5:5 folgte ein enges Aufschlagspiel Paolinis, fünf Mal ging es über Einstand - das Hawk-Eye entschied schließlich eine Vorhand von Vekic um Millimeter im Aus. Einen weiteren Matchball beim 6:5 für Paolini wehrte Vekic noch in einem langen Ballwechsel ab, nach einem weiteren Winner animierte sie die Zuschauer, fast etwas verzweifelt, auch ihr etwas mehr Applaus zu spenden, mit Erfolg.
Im finalen Tiebreak dann (bis 10) blieb es bis zum Ende eng, beim dritten Matchball für Paolini flog dann eine Vorhand von Vekic ins Aus.
Jasmine Paolini: “An dieses Match werde ich mich immer erinnern”
“Sie hat einen Winner nach dem anderen geschlagen. Ich habe wirklich Probleme gehabt”, erklärte Paolini nach dem Match." Ich habe gekämpft, um besser zu spielen, hatte so schlecht serviert. An dieses Match werde ich mich immer erinnern."
Für Paolini ist das Erreichen des Wimbledonfinals das zweite Major-Endspiel in Folge. Bei den French Open war sie erstmals in ein Finale bei einem Grand-Slam-Turnier gelangt, hatte dort aber glatt gegen Iga Swiatek verloren. “Der letzte Monat läuft einfach verrückt für mich”, sagte Paolini.
Sie wartet im Finale auf die Siegerin des zweiten Halbfinals zwischen Elena Rybakina und Barbora Krejcikova.