Wimbledon: Maria Sharapova denkt nicht an Rücktritt - "Ich liebe diesen Sport wirklich"
Maria Sharapova musste auch in der diesjährigen Wimbledon-Auflage früh die Segel streichen - diesmal bereitete der linke Unterarm Probleme. Ans Aufgeben denkt die ehemalige Weltranglistenerste aber nicht.
von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet:
04.07.2019, 15:21 Uhr
6:4 und 5:2 hatte Sharapova bereits geführt in ihrem Erstrundenspiel gegen Pauline Parmentier, als sich die alte Verletzung wieder bemerkbar machte. Sharapova verlor Durchgang zwei schließlich im Tiebreak, beim 0:5 im finalen Satz schmiss sie schließlich das Handtuch. "Ich hätte den dritten Satz vielleicht überhaupt nicht spielen sollen", reflektierte sie im Anschluss traurig.
Zuletzt war Sharapova nach einer (neuerlichen) Schulter-Operation außer Gefecht gesetzt, habe diese Zeit aber "mit einer guten Weitsicht angenommen. Aber das jetzt ist nicht einfach. Ich habe mich in eine gute Position gebracht, um hier dabei sein zu können. Aber so sollte es nicht laufen."
Sie habe eine Vorgeschichte mit Problemen am linken Unterarm, erklärte sie, was nun genau los sei, konnte sie aber noch nicht sagen. "Ich bin gerade erst 30 oder 40 Minuten vom Platz unten. Habe gerade erst den Arzt gesehen, einen Scan gemacht. So etwas macht keinen Spaß."
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Sharapova ist den Tränen nahe
Schon in St. Petersburg sei es hart gewesen, als sie wegen ihrer Schulter habe absagen musste, sagte Sharapova weiter. "Zurückzuziehen und dann eine Frage-Antwort-Runde mit Hunderten Familien und Kindern zu machen, die wohl viel Geld gezahlt haben, um mich spielen zu sehen... In diese Position will ich niemanden bringen. Ich will spielen und nicht diese Schmerzen haben. Das nächste Mal, wenn ich dorthin komme, will ich mich gut fühlen. Das tun, was ich tun sollte, auf einem entsprechenden Level", so Sharapova, die in den knapp neun Minuten vor der Presse mehrfach mit den Tränen nah wirkte.
Aufgeben, die Pressekonferenz verlassen, wollte sie dennoch nicht. "Ich will nicht weggehen. Jeder hier hat einen Job. Sie haben einen Job", sagte sie in Richtung der Journalisten. "Ja, ich habe in der Mitte eines Matches aufgegeben, was ich selten tue. Ich habe seit Langem keine Pressekonferenz bei einem Grand-Slam-Turnier gegeben. Ich wollte hier sein."
Warum sie nicht aufhören mag, ihre so erfolgreiche Karriere beenden nach den verletzungs-behafteten Zeiten seit ihrem Comeback, gab Sharapova in klaren Worten zu Protokoll. "Ich liebe diesen Sport wirklich." Tennis lehre einen zudem so viele Dinge, "und das gehört alles dazu. Ich lerne ja immer noch bei allem."