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Wimbledon: "Rasenspezialistin" Paolini siegt weiter - bitteres Ende für Keys nach fantastischem Match

Trauriges Ende eines großartigen Matches: Die Italienierin Jasmine Paolini steht nach dem Sieg über Madison Keys im Wimbledon-Viertelfinale - die US-Amerikanerin musste beim Stand von 6.3, 6:7 (5), 5:5 aufgeben. Paolini indes überrascht als Rasenspezialistin.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 07.07.2024, 17:24 Uhr

Jasmine Paolini
© Getty Images
Jasmine Paolini

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Madison Keys trottete traurig vom Platz - und es war mehr als verständlich. Eine Aufgabe beim Stand von 5:5 im dritten Satz, nein, so will man Wimbledon sicher nicht verlassen. Nicht, wenn man als Mitfavoritin ins Turnier gegangen ist. Und schon gar nicht nach einem solch famosen Match.

Denn es war teilweise spektakulär, was sich Paolini und Keys hier über knapp drei Durchgänge lang geliefert hatten. Was den Verlauf, aber auch die Qualität des Spiels anbelangte.

Paolini hatte den besseren Start erwischt, Durchgang eins für sich entschieden, im zweiten Satz dann übernahm Keys mit all ihrer Wucht das Kommando zur 5:1- und 40:15-Führung. Paolini aber fightete, holte alles, was Keys ihr hinüberbretterte, ein ums andere Mal aus den Ecken, lieferte teils spektakuläre Passierschläge. Man konnte Keys dabei nur selten Vorwürfe machen, die Punkte nicht für sich entschieden zu haben, zu überragend die Leistung der French-Open-Finalistin in diesen Minuten. Stark ebenso, wie Keys sich nach dem 5:5-Ausgleich nicht gedanklich verabschiedete, einen Breakball abwehrte und das wichtige 6:5 holte. Die letzten drei Punkte: Ass, Ass, Vorhand-Winner. 

Keys verletzt sich am Oberschenkel

Auch den Tiebreak spielten beide auf höchstem Niveau, Keys entschied ihm nach einem weiteren Marathon-Ballwechsel für sich und verließ den Court. Während Paolini trotz des verlorenen Durchgang die bessere Spielerin war, war es Keys, die im finalen Satz eine 5:2-Führung holte, dann aber sichtbare körperlich Probleme bekam. Beim 5:4 verließ sie aufgrund einer Behandlung am linken Oberschenkel den Platz, war auch anschließend eingeschränkt, was den Absprung beim Aufschlag anbelangte und die Bewegungen im Ballwechsel generell. 

Zwei spektakuläre Punkte gewann sie noch, musste aber das Break einstecken und gab anschließend bei Aufschlag Paolini und 15.15 unter Tränen auf.

Paolini auf auf Rasen auf der Überholspur

“Ich bin glücklich, aber auch etwas traurig”, gab Paolini anschließend zu - denn nein, so wolle man ein Match nicht gewinnen. 

Zumal ein solch qualitativ hohes. 

Für Paolini geht das starke Jahr 2024 damit weiter: Nach ihrem Turniersieg in Dubai, dem Finaleinzug in Paris und dem Erreichen der Top Ten steht sie auch in Wimbledon erstmals in der Runde der letzten Acht. Und mausert sich zur Rasenkönnerin: Zwischen 2017 und 2023 hat sie nur vier Matches auf Gras gewonnen, in diesem Jahr sind es nun bereits sechs Stück (zwei in Eastbourne, vier in Wimbledon). 

Nächste Gegnerin: die an zwei gesetzte Coco Gauff oder Emma Navarro.

von Florian Goosmann

Sonntag
07.07.2024, 17:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.07.2024, 17:24 Uhr